Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Erfolgsfaktor Gummi: Die Lehren des Australien-GP

Von Vanessa Georgoulas
Applaus für Kimi Räikkönen: Der Lotus-Pilot wählte die richtige Reifenstrategie

Applaus für Kimi Räikkönen: Der Lotus-Pilot wählte die richtige Reifenstrategie

Was machte Kimi Räikkönens Sieg aus? Die Pirelli-Zahlen liefern die Antwort.

Die Reifen spielten beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne die Hauptrolle. Vor allem der starke Abbau der extra-weichen Mischung sorgte für Kopfzerbrechen bei den Ingenieuren. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery fasste zusammen: «Wir trafen bewusst die mutige Entscheidung, den extra-weichen Reifen für Australien zu nominieren, um die Spannung während des Rennens zu fördern. Das funktionierte unserer Meinung nach sehr gut. Entsprechend unserer Erwartung sahen wir unterschiedliche Zwei- und Drei-Stopp-Strategien. Während des Rennens führten sieben Fahrer zwischenzeitlich das Feld an. Am Ende sahen wir drei Weltmeister wohlverdient auf dem Podium.»

Pirelli zieht denn auch ein positives Fazit, wie Hembery erklärt: «Wir sind mit der Leistung und Haltbarkeit beider Mischungen sehr zufrieden, insbesondere angesichts der äusserst niedrigen Strecken- und Lufttemperaturen. Diese führten dazu, dass die Reifen körnten. Die Bedingungen werden nächstes Wochenende in Malaysia allerdings ganz anders sein!»

Lotus und die hohe Kunst des Reifenmanagements
Sieger Kimi Räikkönen war der einzige Top-6-Pilot, der nur zwei Boxenstopps einlegen musste. Das brachte dem Lotus-Star den entscheidenden Vorteil. Hembery lobt: «Kimi Räikkönen und Lotus verstanden die Reifen perfekt. Sie setzten eine Zwei-Stopp-Strategie ein, die vielen ihrer Rivalen nicht gelang. Das war ganz sicher die Meisterklasse des Reifenmanagements. Auch wenn sie während des Rennens oft die Position wechselten, fuhren Räikkönen und Lotus ein effektives Rennen.»

Auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner staunte: «Die haben nicht nur alles in Grund und Boden gefahren, Kimi drehte am Schluss auch noch die schnellste Rennrunde.» Hembery betont: «Es muss auch erwähnt werden, dass Räikkönen in der vorletzten Runde des Rennens die schnellste Rennrunde auf einem 22 Runden alten Satz Medium-Reifen drehte.»

Die Reifen-Fakten des ersten GP-Wochenendes in Melbourne

Schnellste Zeit des Tages je Mischung

Extra-weich
1. Jules Bianchi, Marussia, 1:30,454 min
2. Adrian Sutil, Force India, 1:30,710 min
3. Daniel Ricciardo, Toro Rosso, 1:30,881 min

Medium
1. Kimi Räikkönen, Lotus, 1:29,274 min
2. Jean-Eric Vergne, Toro Rosso, 1:29,498 min
3. Fernando Alonso, Ferrari, 1:29,560 min

Längster Einsatz eines Reifensatzes im Rennen:
Extra-weich 14 Runden (Nico Rosberg, Mercedes)
Medium 30 Runden (Esteban Gutiérrez, Sauber)

Zusammenfassung der Boxenstopps – Grosser Preis von Australien

Kimi Räikkönen EWG   
MN (9)
MN (34) 2   
Fernando Alonso EWG MN (9) MN (20)  MN (39) 3
Sebastian Vettel EWG MN (6) MN (21)  MN (37) 3
Felipe Massa EWG MN (8) MN (23)  MN (36) 3
Lewis Hamilton EWG MN (13) MN (31)  MN (42) 3
Mark Webber EWG MN (5) MN (18)  MN (38) 3
Adrian Sutil MN MN (21) EWN (46) 2
Paul di Resta EWG MN (8) MN (33) 2
Jenson Button EWG MN (4) MN (20)  MN (37) 3
Romain Grosjean EWG MN (5) MN (19)  MG (37) 3
Sergio Pérez MN EWN (16) 
MN (23)  MN (41) 3
Jean-Eric Vergne EWN MN (8) MN (24)  MN (44) 3
Esteban Gutiérrez EWN MN (5) MN (27) 2
Valtteri Bottas EWN MN (6) MN (24)  MN (40) 3
Jules Bianchi EWN MN (9) MN (27)  EWN (50) 3
Charles Pic EWN MN (8) MN (33) 2
Max Chilton EWN MN (6) MN (19)  MN (34) 3
Giedo van der Garde EWN MN (7) MN (16)  MN (34) 3
Daniel Ricciardo MN MN (15)  EWN (30) 2
Nico Rosberg EWG MN (14) 1
Pastor Maldonado MN   MN (10)  
Nico Hülkenberg nicht gestartet

In der ersten Spalte stehen die Reifen, mit denen die Fahrer das Rennen starteten. In der letzten Spalte steht die Summe der Boxenstopps.

EW = Supersoft
M = Medium
N = Neue Mischung
G = Gebrauchte Mischung
NC = Nicht gewertet

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