Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Vettel vs. Alonso: Da ist wieder Musik drin

Kolumne von Elmar Brümmer
Sebastian Vettel und Fernando Alonso

Sebastian Vettel und Fernando Alonso

Nach sieben von neunzehn Saisonrennen zeichnet sich ein bekannter Trend ab: Der Kampf um die WM-Krone 2013 wird wohl wieder zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso ausgetragen.

Auf und davon! Sebastian Vettel macht gerade den Eindruck, als ob ihn nichts und niemand auf dem Weg zum Titel-Quartett stoppen könne. Auf ihn passt wunderbar der Song jener Gruppe, deren Konzert er als kleine Belohnung nach seinem großen Erfolg in Kanada live bewundern konnte: Die Rolling Stones. Und ganz speziell für den Beatles-Fan unter den Rennfahrern gilt nach dem dritten Sieg im siebten Rennen und der ausgebauten WM-Führung: Satisfaction. Die 70 Runden waren wie ein Einzel-Zeitfahren, mit zwei winzigen Pausen Sekundenschlaf. Gut, dass er dann auf dem Podium in bester Gesellschaft war, und ungewohnt, dass es noch im Aufenthaltsraum hinter dem Podium ein freundschaftlich-kräftiges Armdrücken mit Fernando Alonso gab. Für den hätten die Stones auch einen Hit übrig gehabt: Start me up!

Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen trauen sich momentan gar nicht, WM-Ambitionen öffentlich anzumelden, also läuft alles wieder auf das alte und ewig neue Titelduell zwischen Vettel und Alonso hinaus. Genau diesen Zweikampf aber braucht die Formel 1. Montreal war zwar schneller als Monte Carlo, aber prinzipiell auch nicht packender – sieht man mal von den besonderen Überholmomenten durch Alonso ab. Ehrgeiz auf hessisch gegen Ehrgeiz auf asturisch, das hat eine gute Tradition. Wild Horses, würde Mick Jagger dazu summen. Vielleicht auch: Sympathy for the devil.

Schon macht sich der Ferrari-Pilot nach der Zieldurchfahrt von Montreal selbst Mut: „Dieser zweite Platz hat für mich den Geschmack eines Sieges.“  Eine Kampfansage im Duell der Spätbremser. Wenn Hamilton weiterhin die Bremse, der Grip und das Wohlgefühl im Auto fehlt, wenn Räikkönen alles mögliche verbummelt, wenn Button im Mittelfeld seinen McLaren-Frust ausleben muss, dann ist die Neuauflage Vettel vs. Alonso das Beste, was der Formel 1 gerade passieren kann. Die Stones würden dazu singen: It’s only rock’n’roll – but I like it!

Fernando Alonso hat sich als Zweiter im Rennen und jetzt auch in der Gesamtwertung inszeniert, allerdings schon mit 36 Punkten Rückstand. Kleiner Vergleich zum Vorjahr: Da stand es 86:85 für den Spanier. Der wertet erst einen Rückstand jenseits der 80 Zähler als aussichtslos, sieht sich also noch voll im Rennen. Sebastian Vettel, der prinzipiell Hochrechnungen solcher Art vermeidet, verfolgt im Hinterkopf allerdings eine eigene Serie: Nachdem er zum ersten Mal überhaupt auf der Ile de Notre-Dame gewonnen hat, will er das auch auf den nächsten drei Rennstrecken schaffen – weder in Silverstone, noch auf dem Nürburgring oder dem Hungaroring hat er bisher einen Grand Prix gewonnen. Zumindest einmal wird er beim Großen Preis von Deutschland garantiert die Nummer eins sein: Durch seinen in Kanada herausgefahrenen Vorsprung wird er in jedem Fall als WM-Tabellenführer in die Eifel reisen.

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