SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

Sebastian Vettel: «Ich bin wohl nicht klug genug»

Von Mathias Brunner
Christian Horner (Teamchef von Red Bull Racing) rollt WM-Leader Sebastian Vettel den Lobes-Teppich aus. Der Champion selber reagiert darauf fast verlegen.

Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, muss immer wieder über seinen Weltmeister staunen. «Ich habe niemanden erlebt, der so zielgerichtet bleibt – selbst dann, wenn die Dinge gegen ihn laufen. Seine mentale Stärke verblüfft mich, und ich glaube auch, dass er noch stärker werden wird.»

Der Champion selber wird fast ein wenig verlegen, wenn er das dicke Lob hört, dann begibt er sich auf Erklärungssuche: «Woher kommt mentale Stärke, hmm. Ich schätze, es ist eine Mischung aus Erfahrung, aus Übung, vielleicht auch aus Veranlagung. (Beginnt zu lachen.) Oder ich bin einfach nicht klug genug mir zu überlegen, was alles schieflaufen könnte!»

«Nein, ernsthaft – ich versuche schon, im Moment zu leben. Nehmen wir als Beispiel Südkorea 2010. Wir lagen in Führung, dann ging der Motor hoch. Das hat unsere Position in der WM ziemlich ungemütlich geamacht – ich lag nun 25 Punkte hinter WM-Leader Alonso und es waren nur noch zwei Rennen zu fahren! Meine Einstellung generell ist: Wenn etwas passiert ist, kannst du es eh nicht mehr ändern, wieso also Energie darin verschwenden, sich darüber zu ärgern? Bevor ich die Tür zum Raum der Ingenieure öffnete, wusste ich, dass meine Reaktion wichtig sein würde. Wenn ich jetzt mit hängendem Kopf hereingekommen wäre, offensichtlich ohne Hoffnung, das Titelrennen noch herumzureissen, welchen Eindruck hätte das gemacht? Das hätte die Mitarbeiter für die letzten beiden Rennen doch geknickt. Natürlich war ich vom Motorschaden nicht begeistert, aber den Frust schluckte ich alleine für mich hinunter, dann versuchte ich, die Jungs aufzurichten und nach vorne zu schauen.»

«Wenn ich dann im Auto sitze, versuche ich, nicht zu stark daran zu denken, was passieren könnte und wie gross oder klein meine Chancen nun sind. Ich denke auch an die Strategie-Sitzung vor dem WM-Finale 2010 in Abu Dhabi. Da wurden Wahrscheinlichkeitsrechnungen herumgereicht, was die Platzierungen von Fernando, Mark, Lewis und mir angeht. Ich habe nicht gross aufgepasst. Denn ich finde, wir hätten uns einfach darauf konzentrieren sollen, was für uns das Beste ist. Ich bin nicht der Meinung, dass besondere Situationen besondere Reaktionen erfordern. Das würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass die übliche Herangehensweise nicht die Beste wäre. Ich lebe lieber im Moment und konzentriere mich darauf, was in einer ganz bestimmten Situation das Wichtigste ist. Der Rest kommt von alleine.»

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