Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Südkorea: Vettel fährt ersten Matchball ein

Von Andreas Reiners
Sieg in Südkorea: Sebastian Vettel

Sieg in Südkorea: Sebastian Vettel

Der Red-Bull-Pilot holt souverän seinen achten Saisonsieg. Zwei Lotus fahren auf das Podium, Alonso nur auf Sechs. Mercedes verpokert sich.

Sebastian Vettel ließ seiner Freude bereits nach der Zieldurchfahrt freien Lauf. «Ja, Jungs, Großartiges Rennen. Sehr reibungslos. Danke!», jubelte er über Funk. Wenig später streichelte Vettel seine «Hungry Heidi» zärtlich, ehe er sich vom Publikum feiern ließ.

Denn der 26-Jährige kann sich auf dem Weg zu seinem vierten Titel in Folge wohl nur noch selbst schlagen. Der Red-Bull-Pilot fuhr beim Großen Preis von Korea seinen achten Saisonsieg im 14. Rennen und zudem den vierten Erfolg in Serie ein. Hinter Vettel wurde Kimi Räikkönen im Lotus Zweiter, sein Teamkollege Romain Grosjean stand als Dritter ebenfalls auf dem Podium.

Die WM-Konkurrenz schaut dem Führenden wieder mal nur staunend hinterher. Vettels schärfster Verfolger Fernando Alonso landete im Ferrari nur auf Platz sechs. Vettels Dominanz in Zahlen: Vor dem nächsten Rennen in Japan am kommenden Wochenende hat Vettel 272 Punkte auf dem Konto und damit fünf Rennen vor dem Saisonende 77 Zähler Vorsprung auf Alonso (195). Was bedeutet: Vettel kann bereits in Japan wie vor zwei Jahren den Titel vorzeitig einfahren.

Ein starkes Rennen fuhr Nico Hülkenberg, der als Vierter nur knapp am Podium vorbeischrammte. Nico Rosberg fuhr den zweiten Mercedes auf den siebten Platz. Adrian Sutil wurde im Force India nach einem verpatzten Rennen hingegen Letzter.

Vettel kommt ideal weg

30 Grad Lufttemperatur, das Regenrisiko bei zehn Prozent und zumindest die Haupttribüne war diesmal gut gefüllt: Die Bedingungen vor dem Start waren ideal. Und Vettel erwischte dann auch einen starken Start und konnte sich früh von der Konkurrenz absetzen.

Vettel konnte sich so aus dem Gröbsten heraushalten, dafür gab es hinter dem Weltmeister reichlich Action. Grosjean schnappte sich Hamilton, Hülkenberg schnellte auf den fünften Platz und setzte sich noch vor Alonso, während Massa sich drehte und den Spanier fast von der Strecke schoss.

Die Startphase blieb nicht ohne Blessuren. «Der Frontflügel ist beschädigt, ich verliere Abtrieb», funkte Sutil nach der ersten Runde an die Box. Auch Button beklagte sich über einen kaputten Frontflügel. Beide holten sich wenig später dann auch eine neue Nase und auch gleich neue Reifen.

Hülkenberg hielt Alonso in Schach, der dafür kurz vor seinem ersten Boxenstopp von seinem künftigen Teamkollegen Räikkönen überholt wurde. Ab Runde zehn kamen nacheinander die Toppiloten in die Box und zogen die Mediumreifen auf.

Auf die Reifen achten

«Fokussiere dich auf die Länge des Stints», bekam Vettel in Runde 15 ins Auto gefunkt. Reifen schonen hieß die Devise bei Red Bull. Dem Weltmeister drohte es schnell ein wenig langweilig zu werden. An der Spitze hatte er fast vier Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Wenige Runden später die nächste Warnung an Vettel, auf seine Pneus zu achten. Die Abnutzung hielt sich zu diesem Zeitpunkt aber noch im Rahmen.

Nach 20 Runden hatte nahezu jeder Pilot über Funk die Ansage bekommen, auf seine Reifen aufzupassen. Hülkenberg beklagte sich bei seinem Team über abbauende Gummis. Doch Sauber entgegnete dem Emmericher, es sei zu früh für den zweiten Stopp, die Reifen kämen schon wieder. Alle Teams hätten mit den Problemen zu kämpfen. Hülkenberg wehrte sich auf Rang fünf immer noch tapfer gegen Alonso und Räikkönen.

In Runde 23 fuhr Vettel die schnellste Runde, und wurde von seinem Team umgehend zurückgepfiffen. Der Reifenpreis sei zu hoch. Die ersten Drei hatten zu diesem Zeitpunkt knapp 20 Sekunden Vorsprung auf den Vierten Rosberg, doch dessen Teamkollege Hamilton verlor Runde um Runde mehrere Sekunden auf die Konkurrenz. «Der Reifen vorne rechts gibt auf«, sagte Hamilton über Funk. Die Antwort der Box: «Das Problem hatten andere Teams auch, die Reifen kamen aber nochmal wieder.» Hamiltons Antwort: «Die Phase habe ich schon hinter mir. Das Ding ist tot.»

Mercedes verpokert sich

Und Mercedes verpokerte sich völlig. Erst ließen sie Hamilton so lange draußen, bis Rosberg den Briten überholte. Auf der langen Geraden brach dann aber sein Frontflügel – Rosberg musste in die Box, der Flügel klemmte und er verlor fast eine halbe Minute. Hamilton musste erneut eine Runde länger draußen bleiben. «Wann holt ihr mich endlich rein, Mann?», fluchte er.

In Runde 32 platzte am McLaren von Sergio Perez der rechte Vorderreifen – das Safety Car kam auf die Strecke, die Boliden zum Reifenwechsel in die Box. Auch Webber, der aber nur supersofte Pneus bekam. Warum? «Wir hatten keine Mediumreifen mehr», so die etwas überraschende Erklärung per Funk. Egal war es sowieso: Kurz nach der Freigabe des Rennens in Runde 36 schoss Sutil Webber ab, dessen Red Bull Feuer fing. Und das Safety Car so erneut auf den Plan rief. In den zwei Runden ohne das Safety Car hatte sich Räikkönen auf Rang zwei und Hülkenberg auf Platz vier geschoben.

In der 41. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Vettel verteidigte die Führung vor Räikkönen, Grosjean, Hülkenberg, Hamilton und Alonso. Für Sutil gab es wegen der Kollision mit Webber eine Durchfahrtsstrafe. Hamilton lieferte sich derweil einen erbitterten Zweikampf mit Hülkenberg. An der Spitze blieb Vettel souverän vorne – natürlich mit der schnellsten Rennrunde zum Schluss.

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