Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel: «Sie müssen stinken und laut sein»

Von Petra Wiesmayer
Sebastian Vettel blickt skeptisch auf nächstes Jahr

Sebastian Vettel blickt skeptisch auf nächstes Jahr

Sebastian Vettel fürchtet, dass die Formel-1-Autos 2014 durch die Turbo-Motoren nicht so laut sein werden wie bisher.

Man fragt sich wirklich, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren in der Formel 1 einzuführen. Niemand scheint sie zu wollen. Die Teamchefs schimpfen wegen der immensen Kosten für die neuen Aggregate, die Fahrer fürchten, dass sie weniger Spaß haben werden, die Designer warnen schon jetzt, dass die Autos optisch weniger ansprechend, wenn nicht gar «hässlich» sein würden und die Fans fragen sowieso, wieso das sein musste und werden den Sound der V8-Aggregate vermissen.

Sebastian Vettel fürchtet, wie auch Jenson Button, dass einiges vom Fahrspaß verloren gehen wird. «Ich bin etwas traurig, denn mein erster Test war noch in einem Auto mit einem V10-Motor», sagte der Red-Bull-Racing-Pilot bei der Verleihung der Autosport Awards. «Ich erinnere mich noch an diesen Test und dann wechselten wir ein Jahr später auf die V8-Motoren. Da konnte ich den Unterschied schon spüren.»

Jetzt hoffe er nur, dass nicht noch mehr Power verlorenginge, fuhr der 26-Jährige fort. «Wir werden an Drehzahl verlieren, was ich sehr schade finde – denn es ist eine andere Richtung, die wir einschlagen und eine neue Technologie.» Als er das erste Mal ein Formel-1-Auto je live gesehen habe, sei es noch ein richtiges Erlebnis gewesen, erinnerte sich Vettel.

«Das war 1992 beim Freien Training in Hockenheim. Die Autos kamen nur für eine Installationsrunde aus den Boxen und die Autos nur zu hören, sie am Boden zu fühlen, das sind meine ersten Erinnerungen», beschrieb er sein Erlebnis als 5-Jähriger. «Ich hoffe, dass wir diesen Reiz künftig nicht verlieren. Ich finde, die Autos müssen stinken, sie müssen laut sein, sie müssen einem etwas geben, das man nicht vergisst.»

Wie sich die neue Ära der Königsklasse nächstes Jahr entwickeln werde, sei unmöglich vorherzusagen, glaubt Sebastian Vettel. «Das ist schwer zu sagen, jedes Team und jeder Motorenhersteller hat wahrscheinlich eine Vorstellung davon, wie es sich entwickeln sollte, vom jetzigen Zeitpunkt aus gesehen wird es aber eine Überraschung werden. Es wird sehr interessant werden, das erste Mal auf die Strecke zu fahren. Dann werden wir sehen, wie viele Motoren in die Luft fliegen oder nicht.»

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