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Lotus-Besitzer Lopez stellt klar: «Wir sind dabei»

Von Andreas Reiners
Gerard Lopez

Gerard Lopez

Gerard Lopez räumt mit zahlreichen Gerüchten auf. Das Wichtigste: Lotus ist in der kommenden Saison trotz finanzieller Probleme dabei.

Finanzielle Schwierigkeiten, Krise, womöglich das komplette Aus? Lotus war in der vergangenen Saison sportlich zwar erfolgreich, schrieb zugleich aber auch zahlreiche Negativ-Schlagzeilen. So erhielt beispielsweise Kimi Räikkönen sein Gehalt nicht und kehrte zur neuen Saison zu Ferrari zurück. Als Lotus dann auch noch kürzlich seine Teilnahme am Testauftakt absagte und auf der FIA-Nennliste hinter dem Team ein Sternchen stand (Teilnahme nicht sicher), kochten die Gerüchte wieder hoch.

Damit räumte Teambesitzer Gerard Lopez nun auf. «Wir standen auch mit dem falschen Teamnamen in der Liste, nämlich mit dem von vor zwei Jahren. Ich kann Sie beruhigen. Es bleibt alles beim Alten. Wir sind dabei», sagte er auto motor und sport.

Auch die Absage des Tests in Jerez (28. bis 31. Januar) will Lopez nicht als Alarmsignal verstanden wissen. «Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres Autos, das vielleicht ein bisschen anders aussehen wird als andere. Aber wir glauben, dass es besser ist, die nächsten Wochen im Windkanal zu nutzen, um noch mehr aus dem Auto rauszuholen. Das bringt uns mehr als ein Test auf der Rennstrecke. Da gewinnen wir mehr in der Performance», glaubt Lopez.

Seiner Meinung nach sei Jerez bei den Temperaturen um 15 Grad sowieso nicht der notwendige Gradmesser. Und die Renault-Motoren testen ja auch noch die anderen Teams. «Das einzige, was uns an Erfahrung fehlen wird, ist die Elektronik, wie das KERS lädt und eingesetzt wird. Aber das sollte nicht die Welt sein. Das größte Problem, das man in Jerez haben kann, ist der Motor. Und das werden wir an den anderen Renault-Teams ja sehen», sagte er.

Die finanzielle Situation ist allerdings alles andere als rosig, denn Lopez muss einräumen, dass das Team derzeit 114 Millionen Pfund Schulden hat. «Davon sind über 80 Millionen Verbindlichkeiten bei uns selbst. Wieso sollen wir jetzt hingehen, und von unserem Team die Rückzahlung dieser Schulden verlangen? Das macht keinen Sinn», erklärte er und stellte zudem klar, dass Räikkönen einen Teil seines ausstehenden Gehalts bereits erhalten hat. Der Rest soll noch folgen.

Den Deal mit dem potentiellen Investor Quantum hat Lopez indes endgültig abgehakt. «Die Budgetlücke von letzter Saison wurde wieder von uns gedeckt. Das Quantum-Geld ist nie angekommen. Wir haben die Sache jetzt abgebrochen. Für 2014 steht mit unserem neuen Sponsor PDVSA das Budget komplett. Wir werden keine neue Schulden machen. Genii gehört zu 98 Prozent immer noch uns», sagte Lopez.

Warum arbeitet Lotus seit Jahren defizitär? «Ich hätte schon längst kostendeckend arbeiten können. Dazu hätte ich nur 250 Leute entlassen müssen», sagte Lopez.

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