Valentino Rossi sucht das Glück

Fernando Alonso (Ferrari): Spott für Sebastian Vettel

Von Mathias Brunner
Wer hätte das gedacht: Ein Ferrari auf Rang 2

Wer hätte das gedacht: Ein Ferrari auf Rang 2

Endlich wieder mal ein Lichtblick für Ferrari: Zweiter Podestplatz der Saison, nach China 2014, und wer anders als Fernando Alonso sollte dieses Ergebnis erkämpfen?

Für Martin Brundle steht fest: «In so einem turbulenten Grand Prix willst du einen Alonso im Team haben – ich kenne keinen anderen Fahrer, der mit einem mittelmässigen Auto bei diesem Rennen einen zweiten Rang erkämpft hätte.»

Um ein Haar hätte sich der Formel-1-Champion von 2005 und 2006 selber das perfekte Geburtstagsgeschenk gemacht: am kommenden Dienstag wird der Spanier 33 Jahre alt. Was wäre schöner gewesen, als erstmals seit Barcelona im Mai 2013 als Sieger durchs Ziel zu zischen?

Fernando Alonso meint: «Ich wusste, dass wir dieses Jahr noch einen verrückten Grand Prix brauchen, um aufs Podest vorzustossen, und das war gewiss ein verrücktes Rennen! Ich bin extrem zufrieden. Angesichts unserer Verhältnisse ist Rang 2 wie ein Sieg für uns.»

«Wir haben sogar am Sieg schnuppern dürfen, aber realistisch betrachtet war mir schon klar, dass ich die Führung wohl nicht bis ins Ziel verteidigen würde. Dazu waren die Reifen einfach zu alt.»

Zehn Runden vor Schluss dieses tollen Rennens waren die ersten Drei auf völlig unterschiedlichen Reifen unterwegs: Alonso führte, mit weichen Reifen, die er seit Runde 38 drauf hatte. Hamilton war auf mittelharten unterwegs, die eine Runde älter waren als jene von Fernando. Und dann kam Daniel Ricciardo auf neuen weichen Reifen, die er sich zum Schluss von Runde 54 abgeholt hatte.
Fernando Alonso: «Von allen war mit den ältesten Reifen unterwegs. Ich wusste auch, dass Rosberg mit Riesenschritten aufholte. Eigentlich sah ich mich schon auf Rang 4. Dass ich nun den zweiten Rang holen konnte, das macht mich happy. Ich versuchte, meine Haut so teuer als möglich zu verkaufen.»

Alonso ist kein Träumer. Rang 2 bedeutet nicht, dass nun alles prima ist in Maranello: «Unser Auto war genau so wie immer, wir haben einfach aus einem chaotischen Rennen das Maximum herausholen können, das ist alles. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir vom Pech vieler Konkurrenten profitiert haben – Hamilton gestern, Rosberg, Vettel mit seinem Dreher, beide Force India out. Wenn wir das alles einrechnen, dann zeigt sich schnell, wo wir eigentlich gelandet wären.»

War das eines der besten Rennen von Fernando?

Alonso: «Das würde ich nicht sagen. Es war ein sehr komplexes Rennen, sehr schwierig zu verstehen, aber ich bin bessere Grands Prix gefahren als diesen.»

Und dann gibt es noch einen kleinen Nadelstich für Sebastian Vettel. Auf die Frage, ob Daniel Ricciardo mit dem zweiten Sieg endlich unter den Spitzenpiloten angekommen sei, grinst Fernando: «Daniel ist Team-Leader im Weltmeister-Rennstall, noch Fragen?»

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