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Mika Häkkinen: «Nicht der letzte Wechsel bei Ferrari»

Von Petra Wiesmayer
Mika Häkkinen räumt Daniel Ricciardo noch gute Chancen auf den WM-Titel ein

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Mika Häkkinen glaubt, dass Luca di Montezemolo nicht der Letzte war, der Ferrari verlässt und erwartet noch mehr Personalwechsel. Dazu könnte auch Fernando Alonso zählen, für den McLaren sicher «alles tun würde».

Bei Ferrari bleibt momentan kaum ein Stein auf dem anderen. Um das springende Pferd wieder munter zu machen, musste erst Teamchef Stefano Domenicali seinen Hut nehmen, ihm folgte wenig später Motorenchef Luca Marmorini und in drei Wochen wird sich auch der Präsident Luca di Montezemolo verabschieden. Für den zweimaligen Weltmeister Mika Häkkinen kommen diese Veränderungen nicht überraschend.

Es sei «nicht besonders erstaunlich», dass Montezemolo seinen Posten als Präsident verlassen müsse, schreibt Häkkinen in seiner Hermes-Kolumne. «So ist das Leben. Er hat es geschafft, 23 Jahre lang Chef von Ferrari zu sein. Nichts ist für ewig und das bleibt sicher nicht der letzte Personalwechsel bei Ferrari. Es gibt viele Gerüchte.»

Das zur Zeit wohl am heißesten diskutierte Gerücht ist, dass Fernando Alonso Maranello Ende des Jahres verlassen könnte, obwohl der Spanier einen gültigen Vertrag bis Ende 2016 hat. McLaren als Ziel des Asturiers hält Häkkinen ebenfalls nicht für ausgeschlossen. «Zunächst könnte man ja einmal fragen, warum McLaren noch keine Fahrerverträge für die nächste Saison abgeschlossen hat. Dies liegt daran, dass McLaren versucht, ein möglichst gutes Gesamtpaket zu schnüren», schreibt Häkkinen, der mit dem Team aus Woking 1998 und 1999 Weltmeister wurde.

Für Fahrer, die eine Meisterschaft gewonnen haben, würden sich sich immer Interessenten finden, die sie nehmen wollen, weiß der Finne. «Ist doch klar, wenn man die höchste Kompetenz bekommen kann, dann wird man diese Chance auch nutzen. Wenn es um Alonso geht, dann ist er sicher sowohl wegen seiner fahrerischen Fähigkeiten als auch aus Marketinggründen wertvoll. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die reichen und erfolgreichen Rennställe nur an dem Besten interessiert sind. Um ihn zu bekommen, tut man alles.»

Während sämtliche Gerüchte um Fernando Alonso und McLaren momentan noch Zukunftsmusik sind, kämpfen die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg um die diesjährige Weltmeisterschaft. «In der Geschwindigkeit gibt es tatsächlich keinen großen Unterschied zwischen Nico und Lewis. Lewis fährt eher an seine Grenzen und geht dabei mehr Risiken ein. Das kann sich rächen», fürchtet der 45-Jährige.

Beim letzten Rennen in Singapur musste er allerdings keine allzu großen Riskiken eingehen, da bei Rosberg der Technikteufel zuschlug und der Deutsche ohne Punkte blieb. Das sei ganz normal, betont Mika Häkkinen. «Wenn ein Auto bis an seine Grenzen getunt wird, muss man bestimmte Risiken einkalkulieren.»

Und da Probleme jederzeit wieder auftreten könnten – bei beiden Fahrern – hat Häkkinen auch noch einen dritten Kandidaten als möglichen Weltmeister auf der Rechnung: Daniel Ricciardo. «Er liegt nur 60 Punkte hinter der Spitze, und der Sieger erhält für das letzte Rennen 50 Punkte. Ricciardo kann die ganze Zeit gute Punkte sammeln. Nico und Lewis müssen aufpassen, dass er nicht noch überraschend von hinten vorbeizieht.»

Zum Thema Boxenfunk-Verbot hat Häkkinen eine klare Meinung: Ein Formel-1-Pilot muss damit zurecht kommen können. «Sicherheit ist immer wichtig. Ich glaube aber nicht, dass die neue Regel zum Boxenfunk großen Einfluss auf die Sicherheit hat», ist er sicher.

«Wenn ich diese Frage aus der Sicht des Fahrers betrachte, dann hat man heutzutage schon direkt genaue Angaben beispielsweise dazu erhalten, wo der Fahrer gegenüber seinem Teamkollegen schneller oder langsamer ist. Darauf konnte er sofort reagieren.» Informationen, die es noch vor wenigen Jahren gar nicht gab. «Früher musste man erst an die Box fahren und sich dort die Daten ansehen. Bei den Starts muss man nun selbst ohne Boxenfunk-Ansagen die Einstellungen und den besten Grip auf die hinteren Reifen hinkriegen, aber das sollte für einen Formel 1-Fahrer kein Problem sein.»

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