Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Vettel & Ricciardo out: Flügel-Trick, Hohn der Gegner

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel muss wie vor zwei Jahren ans Ende des Feldes zurück

Sebastian Vettel muss wie vor zwei Jahren ans Ende des Feldes zurück

Böse Überraschung für die beiden Red Bull Racing-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo aus Startreihe 3: ein Element des Frontflügels verwindet sich zu stark – Disqualifikation.

Stunden nach dem Abschlusstraining zum Abu-Dhabi-GP wussten die beiden Red Bull Racing-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo aus Startreihe 3 noch nicht, ob sie auf ihren Rängen 5 und 6 ins Rennen gehen würden. Jo Bauer, der Technische Delegierte im Formel-1-Sport, reichte den Rennkommissaren eine Expertise ein, wonach er die Zusatzblätter am Frontflügel als zu flexibel einschätzt. Das würde Artikel 3.15 des Technischen Reglement verletzen.

Und so geht der Kniff: Bei der Verbindung zwischen den hintersten Elementen des Kaskadenflügels (mehrteiliger Frontflügel) handelt es sich um eine Gummi-ummantelte Federung. Unter zunehmener aerodynamischer Last biegt sich der Flügel nach unten, das bedeutet weniger Luftwiderstand und damit mehr Topspeed.

Die vier Rennkommissare von Abu Dhabi luden Vertreter von Red Bull Racing ein, sich zu erklären – Technikchef Adrian Newey und Team-Manager Jonathan Wheatley trabten an. Die Kommissare beim WM-Finale: der Schweizer Paul Gutjahr, der US-Amerikaner Danny Sullivan, der Engländer Steve Stringwell sowie der Emirati Khalid Bin Shaiban.

Schon vor der anschliessenden, langen Beratung war seitens Reglement klar: Bei einer Verletzung der Regeln würden den Autos alle Quali-Zeiten gestrichen. Das würde eine Rückversetzung ans Ende des Feldes bedeuten. Dreieinhalb Stunden nach dem Ende des Qualifyings stand das Urteil fest: Flügel zu flexibel, Red Bull Racing aus dem Abschlusstraining gestrichen!

Die FIA-Polizei würde RBR einen Start von ganz hinten erlauben. Durchaus möglich aber, dass Red Bull Racing die Autos komplett umbauen wird, damit wäre dann ein Start aus der Boxengasse vonnöten. Einige Teams sagen auch: Wenn Red Bull Racing einen anderen Flügel anbringen muss, so entspricht das einer Veränderung, die einen Boxengassestart unumgänglich macht.

Das Team teilt zum Ausschluss mit: «Wir sind darüber enttäuscht, dass wir aus dem Feld herausgelesen wurden, was ein angebliches Verbiegen des Frontflügels betrifft. Wo es klar ist, dass andere Rennställe die Regeln in diesem Punkte genau gleich interpretieren. Wir akzeptieren aber die Entscheidung der Kommissare und werden das Rennen von hinten aufnehmen.»

Herausgelesen ist dabei relativ: die Regelhüter schauten sich die Frontflügel der schnellsten zehn Autos im Abschlusstraining an, die anderen Rennwagen wurden für gut befunden. Auch die Renner von Williams und Force India waren am Freitag schon unter die Lupe genommen worden, sie hatten den Test ebenfalls bestanden.

Force-India-Teamchef Vijay Mallya konnte sich einen tüchtigen Seitenhieb via Twitter nicht verkneifen: «Ein grosses Team, das sagt, wir kleineren Teams sollten nicht mit Bananen zu einem Pistolenduell kommen, sahnt maximales Geld ab und pfuscht dann mit dem Reglement.»

Dann legte der Inder noch einen oben drauf: «Arroganz und ein Überlegenheitskomplex von jenen, die dafür bezahlt werden, um in der Formel 1 zu sein.»

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