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Vor Bahrain-GP: Hat sich Mercedes verspekuliert?

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg und die Fahrt ins Ungewisse

Nico Rosberg und die Fahrt ins Ungewisse

Ferrari ist bei den ersten Saisonrennen unerwartet stark. Hat Weltmeister Mercedes darauf im Training zum Bahrain-GP zu stark reagiert? Nicht einmal die Techniker sind sicher.

«Die Zeiten der mühelosen Doppelsiege ist vorbei», zieht Mercedes-Teamchef Toto Wolff eine Zwischenbilanz nach den ersten drei Saisonrennen. Ferrari ist stärker als erwartet. Besonders die Niederlage in Malaysia hat den Ingenieuren von Mercedes viel zu denken gegeben. Es ist offensichtlich, dass der Ferrari mit den Reifen schonender umgeht als der Mercedes. Und das ist nicht nur in der Hitze von Sepang ein Thema.

Aus diesem Grund rückten die Silberpfeile im freien Freitagtraining mit verschiedenen Versuchskonfigurationen aus. Ziel: auch der Mercedes soll zum Reifenflüsterer werden. Das Schwierige dabei: der seltsame Zeitplan von Bahrain – wenn im freien Training und im Rennen unterschiedliche Bedingungen herrschen – stellt die Ingenieur vor ein Fragezeichen. Sie werden erst im Rennen herausfinden, ob ihre Massnahme in die richtige Richtung gehen.

Im Fahrerlager geht die Vermutung um: Die Techniker sind übers Ziel hinausgeschossen. Um dem Mercedes ein reifenschonenderes Verhalten beizubringen, so der Verdacht, sei zu viel Speed geopfert worden. Daher sei Ferrari schon am Samstag teilweise auf Augenhöhe mit den Mercedes gefahren. Am Freitag waren die Dauerläufe von Vettel und Räikkönen eindrucksvoller als jene von Mercedes.

Ab 17.00 Uhr macht Mercedes also einen Schritt ins Ungewisse: Denn weder im dritten freien Training unter knallender Sonne und höheren Pistentemperaturen noch im Abschlusstraining – wo schlicht keine Zeit für Abstimmungstests bleibt – konnten die Techniker nicht schlüssig herausfinden, ob die ganzen Änderungen das gewünscht Ziel gebracht haben.

«Wir hoffen, die ganzen Änderungen bringen die Reifen ins richtige Temperaturfenster», sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. «Klar bleibt da immer ein Risiko. Gleichwohl finde ich nicht, dass wir uns da in den Bereich der Mutmassung vorgewagt haben. Wir haben das durchaus logisch und wissenschaftlich angepackt.»

Für Wolff ist klar: «Ferrari wird sehr stark. Durchaus denkbar, dass wir zu proaktiven oder reaktiven Strategien gezwungen werden.»

Will heissen: man möchte Ferrari mit eigenen Aktionen zur Reaktion zwingen. Oder man muss darauf achten, dass man Ferrari strategisch abdeckt.

Beim Start hat Mercedes einen Vorteil: Mit den Rängen 1 und 3 können beide Silberpfeile von der sauberen Seite losfahren. Im Rennen können die Mercedes-Fahrer auf eine geringfügig höhere Topspeed zählen.

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