Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

David Coulthard: «Mit Schumi war das ganz anders»

Von Rob La Salle
David Coulthard sitzt auch heute noch regelmässig in Formel-1-Rennern

David Coulthard sitzt auch heute noch regelmässig in Formel-1-Rennern

Der 44jährige frühere Formel-1-Star David Coulthard macht sich Sorgen um den Sport: «Eines der Grundübel besteht darin, dass die Autos einfach nicht mehr schnell genug sind.»

Morgen Donnerstag tagt in England die so genannte Strategiegruppe der Formel 1. Dabei werden verschiedene Vorschläge erwogen, wohin sich der Grand-Prix-Sport in den kommenden Jahren bewegen soll. Für den 246fachen GP-Teilnehmer David Coulthard steht fest: «Eines der grundsätzlichen Probleme besteht darin, dass die Autos nicht mehr schnell genug sind.»

Im Abschlusstraining der GP2 waren sämtliche Autos schneller als der Letzte in der Formel 1, Manor-Fahrer Roberto Merhi. Stoffel Vandoorne auf der GP2-Pole war mit 1:29,273 min nur knapp langsamer als Sergio Pérez im Force India als 18. der Formel-1-Startaufstellung. Ist die Formel 1 in Sachen Speed wirklich noch Formel 1? Darüber macht sich auch David Coulthard viele Gedanken.

Der Schotte meint in seiner Kolumne für die Kollegen der BBC: «Für mich sollte die Formel 1 die schnellste Rennwagenformel sein. Wir aber sind mehrere Sekunden langsamer als vor zehn Jahren. In einer Welt, die sich mehr und mehr beschleunigt, ist das vielleicht nicht das richtige Signal.»

«Natürlich sind mir die Gründe klar, warum die GP-Boliden langsamer geworden sind. Wir haben einen Einheitsreifen, die Autos wurden in Sachen Aerodynamik beschnitten, wir haben kein Nachtanken mehr, die Autos sind schwerer geworden. Aber das Argument – werden die Autos immer schneller, dann sind sie für gewisse Rennstrecken einfach zu schnell – das kann ich nicht gelten lassen. Immerhin fahren wir seit eh und je in Monaco. Und das wird auch so bleiben, bis ein Auto über einen Zaun in eine Tribüne fliegt.»

«Niemand will das keiner sehen, aber das Element der Gefahr ist mit der Faszination für den Sport eng verbunden. Die Fans wollen doch spüren, dass hier überdurchschnittliche Athleten 300 km/h schnelle Autos bändigen. Das ist fundamental für die Formel 1.»

«Vor kurzem habe ich für eine Hintergrundsendung Material vom Frankreich-GP 2000 angeschaut, den ich damals gewinnen konnte. Genau, das war jenes Rennen, in dem ich Michael Schumacher eine nicht ganz Gentleman-würdige Geste gemacht habe, weil mich sein Fahrstil aufgeregt hat. Mit Schumi war das ganz anders – diese Autos waren richtig schnell! Beim Studium der Aufnahmen war ich baff über den Unterschied zu heute.»

«Heute sehe ich Bilder von den Piloten in Kurve 3 von Barcelona. Das ist eine fabelhafte Kurve, hier sollten die Piloten auf der Rasierklinge reiten, mit zusammengekniffenen Hinterbacken, fast Vollgas, so wie es noch vor einigen Jahren war. Nun jedoch müssen dort alle vom Gas, die ganze Herausforderung ist weg. Ich will die Fans aber staunen sehen: „Wow! Habt ihr gesehen, wie schnell die sind?“ Statt dessen bewegen sich die Autos in Bereichen, welche die Fahrer unterfordern. Keiner von ihnen würde das öffentlich sagen, aber ich weiss, dass viele Piloten von der gegenwärtigen Formel 1 enttäuscht sind. Sie sind einfach zu weit davon entfernt, was sie am Lenkrad wirklich zeigen könnten.»

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