Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Ferrari: Technik-Sorgen für Vettel und Räikkönen

Von Mathias Brunner
Wie standfest ist der Ferrari von Sebastian Vettel?

Wie standfest ist der Ferrari von Sebastian Vettel?

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene will ein Problem mit der Radmutter wie an Sebastian Vettels Wagen in Österreich nie wieder sehen. Aber Ferrari hat ganz andere Probleme.

Da platzte Maurizio Arrivabene der Kragen: der Ferrari-Teamchef bezeichnete die Probleme mit einer Radmutter im Österreich-GP am Wagen von Sebastian Vettel als «dumm» und verlangte Änderungen. Das Problem rechts hinten kostete den Deutschen Rang 3 auf dem Red Bull Ring. Die Änderungen sind hier in England zu sehen, so wie ein neuer Frontflügel, windschlüpfigere Befestigungen der TV-Kameras und ein umgebauter Unterboden.

Aber Ferrari hat andere Probleme.

Im ersten Training gab es am Wagen von Kimi Räikkönen Schwierigkeiten mit der Benzinversorgung, offenbar hatte der FIA-Flussmesser versagt. Über dieses Thema hatten wir länger nichts mehr gehört, genauer: seit die Regelhüter des Autoverbands in Sachen Benzindruck den Teams ein wenig schärfer auf die Finger schauen.

Die Unterstellung des Tricksens mit dem Spritsystem basiert darauf, dass jenseits des früheren, einzigen Messpunkts, also des Durchflussmessers, Sprit gesammelt wird. Aus diesem Zwischenlager könnte anschliessend kurzfristig dann mehr Kraftstoff abgerufen werden, wenn es wünschenswert ist – bei einem Angriff auf einen Gegner, beim Verteidigen, im Abschlusstraining, wenn eine schnelle Runde gefragt ist, aus engen Ecken heraus. Bei solchen Spitzen würde die erlaubte Durchflussmenge für wenige Sekunden überschritten. Alle Kontrollen der FIA seit Mai fielen jedoch negativ aus.

Bei Räikkönen nun spinnte ein Sensor, worauf der Benzinfluss nicht gleichmässig erfolgte, damit war der 1,6-Liter-V6-Turbomotor nicht normal zu betreiben. Nach einer Reparatur von rund 20 Minunten konnte der Finne zum Glück wieder auf die Bahn gehen und im Anschluss ein normales Training fahren – Vierter am Morgen, gar Zweiter am Nachmittag.

Aber die Technik bleibt ein Fragezeichen, auch bei Ferrari, die mit Sebastian Vettel acht Mal in Folge ins Ziel kamen. Kimi Räikkönen schied – ebenfalls wegen eines Problems mit der Radmutter – in Australien aus, in Österreich kam dann der Crash mit Fernando Alonso.

Zum Grand Prix von Silverstone hin mussten bei Sebastian und Kimi neue Turbolader eingebaut werden, dazu neue Generatoren für jene Energie, die am Lader abgezapft wird, eine neue Steuerelektronik und bei Vettel darüber hinaus eine neue Batterie. Kugelsicher ist auch der Ferrari nicht.

In Sachen Technik und Elemente der Antriebseinheiten ist dies der jüngste Stand:

Zur Erinnerung – die Antriebs-Einheit wird reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:
– V6-Verbrennungsmotor??????
– Turbolader?
– MGU-K (steht für «motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)??
– MGU-H (steht für «motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik für jedes einzelne dieser Elemente

Und hier die Liste der FIA:
Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-K – MGU-H – Batterie – Elektronik?
Lewis Hamilton (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Nico Rosberg (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Daniel Ricciardo (Renault): 5 – 3 – 3 – 2 – 2 – 2
Daniil Kvyat (Renault): 5 – 3 – 2 – 2 – 2 – 2
Felipe Massa (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Valtteri Bottas (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Sebastian Vettel (Ferrari): 3 – 3 – 2 – 3 – 3 – 3
Kimi Räikkönen (Ferrari): 3 – 3 – 2 – 3 – 2 – 3
Fernando Alonso/Kevin Magnussen (Honda): 5 – 5 – 5 – 3 – 4 – 4
Jenson Button (Honda): 5 – 6 – 6 – 5 – 3 – 4
Nico Hülkenberg (Mercedes): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 2
Sergio Pérez (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Max Verstappen (Renault): 5 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3
Carlos Sainz (Renault): 3 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Romain Grosjean (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Pastor Maldonado (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Will Stevens (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3
Roberto Merhi (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3
Marcus Ericsson (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 3 – 3
Felipe Nasr (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2

Mit einem neuen Getriebe ist in England Marcus Ericsson (Sauber) unterwegs. Der Wechsel erfolgt im Rahmen des Reglements und hat keine Strafen zur Folge.

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