Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Strafe für Kimi Räikkönen: Mercedes ist Weltmeister!

Von Vanessa Georgoulas
Grund zum Feiern: Dank Lewis Hamiltons Sieg und Kimi Räikkönens Strafe hat Mercedes die Teamwertung für sich entschieden

Grund zum Feiern: Dank Lewis Hamiltons Sieg und Kimi Räikkönens Strafe hat Mercedes die Teamwertung für sich entschieden

Die Mercedes-Teamführung freute sich zwar über Lewis Hamiltons 42. GP-Sieg und den Gewinn der Konstrukteurswertung, hatte aber auch viel Mitleid für Nico Rosberg übrig, der wegen eine technischen Defekts früh ausfiel.

Dass Freud und Leid nahe beieinander liegen können, musste das Mercedes-Team in Sotschi am eigenen Leibe erfahren. Während Lewis Hamilton seinen 42. GP-Sieg einfuhr und damit auf der ewigen Bestenliste mit Ferrari-Star Sebastian Vettel gleichzog, musste Nico Rosberg eine bittere Pille schlucken.

Weil ein Dichtring in der Mechanik des Gaspedals beschädigt wurde, fiel der Deutsche in der siebten Runde aus – und sorgte damit für eine WM-Vorentscheidung. Denn sein Teamkollege liegt dank Sieg nun mit einem Vorsprung von 73 WM-Punkten vor ihm, wobei in den verbleibenden vier Saisonläufen noch insgesamt maximal 100 Punkte zu holen sind.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte: «Natürlich habe ich Mitleid mit Nico. Aber man darf nicht vergessen: Wir hatten im vergangenen Jahr auch ein paar Mal bei Lewis Pech, nun hat es Nico erwischt.» Der 43-jährige Wiener fügte seufzend an: «Wir glauben, dass es ein Pfennigdefekt bei Nicos Auto war. Schuld am Ausfall war ein Dichtring in der Mechanik des Gaspedals, der kaputt gegangen ist. Das tut mir sehr leid für Nico.»

Auch der Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende Niki Lauda betonte: «Das ist wirklich schlecht, und zwar für den Titelkampf und auch für die Konstruteurspokalwertung. Ich würde nicht darauf wetten, dass Kimi Räikkönen für seinen späten Crash mit Valtteri Bottas noch bestraft wird und wir deshalb die Team-Wertung noch für uns entscheiden. So will ich auch nicht gewinnen, das ist nicht mein Stil.»

Doch der 66-jährige Wiener irrte sich: Die Regelhüter brummten dem Ferrari-Piloten für den misslungenen Überholversuch in der letzten Kurve eine Zeitstrafe von 30 Sekunden auf, was den Finnen vom fünften auf den achten Platz zurückwarf. Das reichte gerade noch, um den Titel in der Teamwertung zu gewinnen.

Für GP-Sieger Hamilton, der seinen neunten Saisonsieg und den 13. Podestplatz des Jahres eroberte, gab es vom dreifachen Weltmeister aus Österreich denn auch ein dickes Lob: «Lewis fuhr wie immer ein perfektes Rennen, und zwar von Anfang bis zum Ende. Er hat sich keine Fehler geleistet, das war eine fantastische Leistung.»

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