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Mercedes, Hamilton, Rosberg: Schwelbrand ungelöscht

Von Mathias Brunner
Hamilton gegen Rosberg in Austin

Hamilton gegen Rosberg in Austin

​Die grosse Aussprache bei Mercedes gibt es nicht. Statt dessen gab es Einzelgespräche zwischen der Teamführung aus Toto Wolff und Niki Lauda und den verkrachten Piloten.

Seit der Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Belgien 2014 gibt es bei Weltmeister Mercedes klare Anweisungen darüber, was den Umgang auf der Rennstrecke angeht: Hart, aber fair, Gänsehaut – gerne, aber keine fliegenden Karbonteile.

Nico Rosberg ist seit Japan betupft. Er ist der Ansicht, er halte sich an interne Vorgaben. Bei Lewis Hamilton ist er da nicht so sicher. In Suzuka meinte Nico: «Hätte ich nicht Platz gemacht, wären wir zusammengerattert.»

In Austin konnten wir die Möglichkeitsform dann getrost weglassen: Der Engländer bugsierte seinen Stallrivalen kurzerhand aus dem Weg. Nico maulte: «Also ein wenig Strasse sollte man mir vielleicht schon noch lassen.»

Die Stimmung im Fahrerlager hier in Mexiko: Rosberg dürfe sich eben gar nicht erst in die ungünstige Aussenposition drängen lassen. Oder er müsse halt mal tüchtig dagegen halten. Auch auf die Gefahr hin, dass es dann kracht – zunächst auf der Strecke und dann ganz sicher im Mercedes-Pavillon.

Die Ausgangslage vor dem Rennwochenende in Mexiko: Nico Rosberg sah Diskussionsbedarf. Aber er wollte nicht nochmals alles mit den Journalisten durchkäuen: «Ich möchte jetzt nicht jedes Mal auf die Stimmung eingehen, ihr könnt das ja selber von aussen feststellen. Das müssen wir nicht ins Detail gehen. Ich habe in Austin schon viel gesagt zu dem Thema, sehr viel sogar.»

Für Lewis ist alles in Butter: «Man kann sehr einfach mit mir auskommen. Ich hatte noch nie ernsthafte Probleme. Wenn Toto findet, er müsse sich mit Nico zusammensetzen, um auszuloten, wo er seinen Kopf hat, dann ist das gut, denn wir brauchen keine Spannungen im Team. Generell setzen wir uns oft zusammen und versuchen, alles durchsichtig zu halten.»

Dann widerspricht sich Hamilton und meint, etwas versöhnlicher: «Klar werde ich versuchen, die Stimmung von Nico zu spüren. Sollte es böses Blut geben, dann werden wir probieren, das aus der Welt zu schaffen und weiter zu machen.»

Aber die Mercedes-Teamführung ist offenbar nicht der Meinung, dass es viel zu sagen gibt. Denn beide konnten weiterfahren, beide hatten ihre Siegchance – trotz der Kollision. Rosberg wurde letztlich von einer Windbö aus der Balance geworfen, damit waren der Austin-Sieg und die kleine WM-Chance dahin.

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