Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nico Rosberg: «Vettel und ich sind nicht Schumacher»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg nach seinem Sieg in Brasilien

Nico Rosberg nach seinem Sieg in Brasilien

​Mercedes-Star Nico Rosberg über die Einstellung in Deutschland gegenüber der Formel 1: «In Mexiko haben wir gesehen, was Begeisterung ist. In Deutschland ist das leider anders.»

Wie viele Aushängeschilder muss ein Land haben, um Begeisterung für die Formel 1 zu erzeugen? Deutschland stellt mit Mercedes-Benz den Weltmeister, selbst wenn, zugegeben, die Rennmotoren und Formel-1-Boliden weitgehend in England hergestellt werden. Deutschland hat mit Sebastian Vettel einen Ferrari-Piloten. Deutschland hat mit Nico Rosberg einen Fahrer, der potenziell jeden Grand Prix gewinnen kann. Deutschland hat Nico Hülkenberg, der mit Porsche in Le Mans gewonnen hat. Und doch hält sich das Interesse an der Formel 1 in Grenzen. Auch Nico Rosberg wundert sich.

Der 13fache GP-Sieger sagt der spanischen Marca: «Ich war sehr enttäuscht davon, dass unser Land in diesem Jahr den Grand Prix verloren hat. Eine Formel-1-WM ohne Grossen Preis von Deutschland, das fühlt sich einfach nicht richtig an. Wir brauchen dieses Rennen! Zum Glück kehrt das Rennen im kommenden Jahr in den Kalender zurück.»

Natürlich weiss Nico, wie schwer sich die Organisatoren am Nürburgring und in Hockenheim damit tun, die Tribünen zu füllen. Rosberg weiter: «Die Absage des Rennens 2015 lag an der Finanzierung, die nicht gesichert werden konnte. Aber generell ist das Problem, dass das Interesse zurückgegangen ist. Was möglich wäre, das hat Mexiko gezeigt – die Emotionen und die Begeisterung der Menschen, das war gewaltig. So etwas haben wir seit Jahren in Deutschland nicht mehr gesehen.»

«Das hat sich geändert seit der Ära Schumacher. Wir haben das auch erlebt, als Boris Becker nicht mehr Tennis spielte. Von da an ist das Interesse in Deutschland an diesem Sport gesunken.»
Auf die Rückfrage, wieso Vettel, er und Mercedes das nicht abfedern können, meint Nico: «Wir sind eben nicht Schumacher. Wichtig ist, dass wir die Zusammenhänge verstehen und daraus etwas lernen können.»

Vielleicht würde der Formel 1 – nicht nur, aber auch in Deutschland – etwas helfen, wenn Mercedes mehr Gegenwehr hätte. Aber Nico ist skeptisch, ob die Teams mit Renault- und Honda-Motoren die Lücke zu Mercedes und Ferrari schliessen können. «Sie liegen recht weit hinten, und wir selber bleiben ja auch nicht stehen. Ich glaube daran, dass sie näher rücken werden. Aber ich bezweifle, dass sie im Winter die Lücke schliessen.»

Fernando Alonso hat unlängst ja festgehalten, er glaube, McLaren-Honda werde im Winter 2,5 Sekunden finden. Nico meint dazu: «Ich halte das für möglich, aber sehr schwierig. 2,5 Sekunden, das ist in der Formel 1 eine Menge.»

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