Formel 1: Comeback mit Startplatz-Strafe

Toto Wolff (Mercedes): Ferrari hat von FIA freie Hand

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht darüber, wieso der Weltmeister aufgrund von Unklarheiten im Reglement unbedingt beim Autoverband FIA vorstellig werden wollte.

Der grosse Aufreger des Tages: Der Vorstoss von Mercedes gegen Ferrari, was die Nutzung des Windkanals in Zusammenhang mit Partnerfirmen angeht (lesen Sie bitte mehr dazu in unserer Geschichte online). Natürlich ist das im Gespräch mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff das dominierende Thema.

Toto, was genau wollt ihr mit diesem Vorstoss bei der FIA erreichen?

Grundsätzlich: Wir haben nichts in die Wege geleitet, das sich gegen ein bestimmtes Team richtet. Wir haben auch kein bestimmtes Team erwähnt. Wir wollen einfach von der FIA eine Klärung dessen, was wir innerhalb der Regeln machen dürfen. Wir glauben daran, dass die Regeln in diesem Gebiet ein wenig schwammig sind.

Wir sind auch nicht das einzige Team, das hier von der FIA etwas genauere Richtlinien verlangt hat. Die Antwort war auch ein wenig vage. Überrascht hat uns das nicht, weil es sich um ein sehr komplexes Thema handelt.

Aber wir wollten nicht in den Winter gehen und dabei unbekanntes Terrain beschreiten, wenn wir selber ein ähnliches Projekt mit Partnerfirmen in die Wege leiten, und dann stellt sich vielleicht heraus, dass das alles gar nicht erlaubt ist.

Die FIA hat uns dann gesagt: Die einzige Art und Weise, wie wir zu einer klaren Antwort kommen würden, das sei ein Vorstoss, wie wir ihn nun hier in Abu Dhabi gemacht haben. Selbst das Urteil der Rennkommissare hier könnte zu einer Antwort führen, welche nicht befriedigend ist. Und dann müsste man vor das Berufungsgericht ziehen. Aber nochmals: Es geht nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Es geht darum zu wissen, was die Regeln genau bedeuten. Und zwar für alle. Wenn die Antwort morgen noch immer vage ist, dann sollen sie bitteschön für alle Rennställe vage sein. Die Ausgangslage soll für alle gleich sein.

Aber ist es nicht vielleicht ein wenig spät für das alles? Wenn ihr einen Verdacht habt, die Kooperation zwischen Ferrari und Haas sei mindestens in einer Grauzone, wenn nicht sogar illegal, dann ist der Schaden doch schon angerichtet, nicht?

Nein, wir sind der Meinung, die Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Haas liegt innerhalb der Regeln. Ferrari hat dabei von der FIA freie Hand erhalten. (FIA-Inspekteure waren in Maranello und haben alles für reglementskonform befunden, M.B.). Uns geht es nicht darum, was 2015 passiert. Uns geht es um 2016 und vor allem um 2017, wenn sich das Reglement erheblich verändert.

Wir müssen wissen, ob wir künftig mit anderen Rennställen Ressourcen teilen können oder sogar müssen – wir reden hier von Technik und Personal. Es kann durchaus sein, dass wir an der Schwelle zu einem erheblichen Wettrüsten stehen.

Wenn das alles okay ist, dann muss man sich überlegen, wie man künftig mit Partner-Teams arbeitet, wie man Ressourcen einsetzt, wie man Personal ausbildet, wie man Infrastrukturen nutz. Das könnte auch dazu führen, dass es bedeutet – wer am meisten Partner hat, der kann am schnellsten entwickeln.

War Ferrari über euer Vorgehen informiert?

Ja.

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