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McLaren-Honda: Können nicht noch so ein Jahr haben

Von Andreas Reiners
Eric Boullier

Eric Boullier

Fernando Alonso hatte seine eingeschränkte Begeisterung ob der ernüchternden Auftritte von McLaren-Honda auf seine eigene Art und Weise verarbeitet. Unvergessen ist die Szene in Brasilien.

Dort hatte sich Alonso nach einem erneuten Defekt an seinem McLaren-Honda in einen Gartenstuhl gesetzt und demonstrativ ein Sonnenbad genossen.

Der Weltmeister von 2005 und 2006 wusste genau, dass die TV-Kameras auf ihn gerichtet waren – zwischendurch drehte er sich zu den Zuschauern um und zwinkerte verschwörerisch.
Mit seinem ebenso provokanten wie theatralischen Gartenstuhlauftritt war er anschließend zum Internetstar geworden.

Fotocollagen mit dem gemütlich zurückgelehnten Alonso, die Augen geschlossen, an ganz verschiedenen Orten. Meist mit Gartenstuhl, hin und wieder auch ohne. Man könnte nun meinen, dass sein Arbeitgeber sauer ob solcher Auftritte ist.

Doch McLaren-Boss Ron Dennis gab zuletzt zu: «Ich habe in mich hineingelacht, um ehrlich zu sein. Arbeit alleine macht nicht glücklich. Es ist nicht falsch, etwas Humor zu zeigen», sagte er «formula1.com». Alles in allem blieben Alonso und auch sein Teamkollege Jenson Button nach außen hin relativ entspannt.
Doch die Verantwortlichen wissen auch: Noch so ein Jahr werden die beiden Ex-Weltmeister kaum klaglos hinnehmen.

Rennleiter Eric Boullier glaubt nicht, dass das erfahrene Duo weiter so positiv eingestellt bleibt, sollte es Ende Februar und Anfang März bei den Testfahrten in Barcelona wieder nicht laufen. «Wir können nicht noch so ein Jahr haben...Die Fahrer haben uns geglaubt, weil wir ihnen gegenüber ehrlich waren. Sicher wollen sie aber kein weiteres Jahr wie das», wird er von Motorsport.com zitiert.

Schließlich seien beide in der Formel 1, um um Siege zu fahren. «Für mich zählt, dass sie sogar im letzten Rennen noch immer irgendwie positiv gestimmt waren», so Boullier. Nach insgesamt 19 mehr oder weniger desaströsen Auftritten wurden Alonso und Button nicht müde, nach außen hin gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Auch in der Fabrik sage Alonso stets, dass er seinen Wechsel nicht bereue, verriet Boullier. «Für mich ist es sehr beruhigend, dass dieses Vertrauen nach der Saison immer noch da ist.»

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