Valentino Rossi sucht das Glück

Toto Wolff: «Das sind wir der Formel 1 schuldig»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Wir schulden es dem Team und der Formel 1, unsere beiden Piloten frei gegeneinander fahren zu lassen»

Toto Wolff: «Wir schulden es dem Team und der Formel 1, unsere beiden Piloten frei gegeneinander fahren zu lassen»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sprach in Stuttgart über das Duell seiner SchützlingeLewis Hamilton und Nico Rosberg, allfällige Verhaltensregeln für die Beiden und die Herausforderungen der neuen Saison.

Damit musste Toto Wolff rechnen: Der Mercedes-Motorsportdirektor musste auch an der Saisonstart-Pressekonferenz in Stuttgart einmal mehr eine Frage nach seiner vermeintlichen Drohung in Richtung seiner Schützlinge Lewis Hamilton und Nico Rosberg beantworten, die er angesichts eines eskalierenden Duells der beiden Mercedes-Piloten ausgestossen haben soll.

Gewohnt gelassen präzisierte der Wiener: «Ich wurde damals gefragt, was die richtige Vorgehensweise wäre, wenn der Streit zwischen Lewis und Nico eskalieren würde. Ich sagte dann, dass man in diesem Fall die Fahrerpaarung neu überdenken müsse. Das darf man nicht als Drohung aus dem Zusammenhang reissen.»

Wolff betonte: «Wir wissen, dass da eine Rivalität ist, und das schätzen wir auch, weil es die Fahrer antreibt. Beide wollen den Titel holen und einander schlagen, und das ist auch das richtige Ziel für sie. Jeder versucht, den Gegner in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig ist da aber auch von beiden Seiten ein grosser Respekt für das Team vorhanden. Ich bin überzeugt, dass wir auch in diesem Jahr einige interessante Szenen sehen werden, aber das gehört zur Formel 1 dazu. Ich bin mir auch sicher, dass die Jungs im Sinne des Teams handeln werden.»

Auf die Frage, ob er die Verhaltensregeln für seine beiden Fahrer präzisiert habe, erklärte der Österreicher: «Nein, wir haben die Vorgaben sogar verringert. Als wir 2013 mit diesem Projekt begonnen haben, war der Erfolgsdruck gross. Es wurden Siege von uns verlangt und wir waren ganz okay. 2014 gewannen wir dann den Titel, den wir 2015 bestätigt haben. Um unsere Top-Form zu wahren, wollten wir einen Rahmen schaffen. Das hat manchmal funktioniert, manchmal auch nicht. Wir haben einige interessante Dinge gelernt und wir haben uns als Organisation verbessert.»

Und Wolff fügte an: «Wir arbeiten nun schon seit einigen Jahren mit Nico und Lewis zusammen und es funktioniert ziemlich gut. Wir schulden es dem Team und der Formel 1, unsere beiden Piloten frei gegeneinander fahren zu lassen. Das wird für das Team vielleicht etwas schwieriger, aber es ist absolut wichtig, dass sie um den Titel fighten dürfen.»

Mit Blick auf die aktuelle Kritik an der Formel 1 mahnte das Mercedes-Oberhaupt: «Wir neigen dazu, die Vergangenheit durch die rosarote Brille zu betrachten. Wir reden über die glorreichen 80er- und 90er-Jahre. Aber ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in denen wir uns über einen Mangel an Überholmanövern beschwert haben, oder in denen das gleiche Team fünf oder sechs Mal in Folge gewonnen hat. Natürlich hat die gute Mercedes-Form das Ganze in den letzten beiden Jahren etwas vorhersehbarer gemacht. Das ist ein Fakt. Aber ich bin dennoch überzeugt, dass wir eine gute Show bieten.»

Der 44-Jährige erklärte auch: «Die Formel 1 steht für Technologie, Sport und Entertainment. Wir müssen einfach die richtige Balance finden. Die heutige Jugend konsumiert ihre Produkte ganz anders als wir das früher gemacht haben. Wir alle müssen uns überlegen, wie wir unsere Inhalte am besten rüberbringen und verstehen, dass sich die Nutzung verändert hat.»

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