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Marc Surer: «Es könnte Chaos auf der Strecke geben»

Von Vanessa Georgoulas
Marc Surer: «Das neue Qualifying-System ist ein Risiko für alle Top-Piloten»

Marc Surer: «Das neue Qualifying-System ist ein Risiko für alle Top-Piloten»

Formel-1-Experte Marc Surer hofft dank Ferrari-Star Sebastian Vettel auf eine spannende Saison. Der ehemalige GP-Pilot ist überzeugt: «Ferrari hat jetzt deutlich mehr Spielraum.»

Obwohl Formel-1-Champion Lewis Hamilton und sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg in den Vorsaison-Testfahrten bewiesen haben, dass die Silberpfeile auch in diesem Jahr mit einer ausserordentlichen Standfestigkeit glänzen, hoffen die Formel-1-Fans und -Experten auf eine spannendere Saison als im vergangenen Jahr, in dem das Mercedes-Duo alles in Grund und Boden fuhr.

Der Schweizer erklärte im Interview mit t-online.de: «Es gibt Anzeichen dafür, dass diese totale Dominanz von Mercedes vorbei ist. Zum einen hat Ferrari nochmals aufgeholt. Zum anderen könnten die Reifen diese Saison eine wichtige Rolle spielen. Die Teams dürfen jetzt aus drei Mischungen frei wählen. Das wird Ferrari sicher mehr helfen.»

Surer weiss: «Ferrari hatte immer das Problem, dass – wenn es kühl war – die Reifen nicht auf Temperatur gebracht haben. Das können Sie nun mit dem neuen ultraweichen Reifen kompensieren. Ferrari hat jetzt deutlich mehr Spielraum.»

Und der ehemalige GP-Pilot wundert sich: «Ich verstehe nicht, warum Mercedes den superweichen Pneu nicht einmal getestet hat. Das könnte sich noch als Bumerang erweisen. Wir haben in der der Vergangenheit schon oft gesehen, das ein Team mit einer Reifenmischung plötzlich nicht zurecht gekommen ist.»

Dennoch betont Surer mit Blick auf die vielversprechenden Testauftritte der Silberpfeile auch: «Die sind perfekt vorbereitet. Um Missverständnisse vorzubeugen: Sie sind das Mass der Dinge. Das Auto läuft wie ein Uhrwerk, ist immer schnell und wurde im Detail jetzt nochmals verbessert.»

Die Schätzungen verschiedener Kollegen, Mercedes hole mittlerweile rund 1000 PS aus der überlegenen Antriebseinheit, hält der 64-Jährige allerdings für übertrieben: «Das Maximale, was man aus dem Turbo herausquetschen kann, sind etwa 700 PS. Hinzu kommen 160 aus der Energierückgewinnung, das macht 860. Dann gibt es noch eine Grauzone. Hier ist Mercedes besonders stark. Ich tippe, sie kommen auf rund 900 PS. Ich hoffe aber, dass Ferrari auf ähnlichem Niveau unterwegs ist.»

Hinzu kommt die Hoffnung, dass auch das neue Qualifying-System, dass eine Eliminierung der langsamsten Piloten in 90-Sekunden-Schritten vorsieht, für zusätzliche Spannung sorgt. Surer prophezeit: «Das ist ein Risiko für alle Top-Piloten. Die Wahrscheinlichkeit, schnell rauszufliegen, ist gross. Früher konnten sich die Fahrer eine freie Runde praktisch aussuchen, um ihre Zeit zu setzen. Jetzt haben sie durch die 90-Sekunden-Vorgabe Zeitdruck. Ich denke, es wird zu Behinderungen, vielleicht sogar zum Chaos auf der Strecke kommen. Aber das ist im Sinne der Spannung so gewollt. Wir werden einige Überraschungen erleben.»

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
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17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
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12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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