Lewis Hamilton: Ärger mit der Polizei in Neuseeland
Lewis Hamilton: Hahn im Korb, aber Ärger im Strassenverkehr
Wer in Melbourne mit dem Handy in der Hand am Lenkrad erwischt wird, muss mit einer Busse von 490 Dollar rechnen (330 Euro). Und, je nach Vergehen, mit einer Anzeige wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeugs. In Neuseeland sind die Polizisten ähnlich streng.
Die Polizei von Auckland bestätigte am Mittwochmorgen Lokalzeit, dass gegen den Mercedes-Star eine Voruntersuchung eingeleitet worden sei – denn auf zwei Videos, die in sozialen Netzwerken kursierten, ist zu sehen, wie der Rennfahrer auf ein Motorrad zugeht und es später im Verkehr bewegt. Die Aufnahmen sind augenscheinlich vom Engländer selber gemacht worden. Während das bei stehendem Bike natürlich kein Problem ist, sieht es bei Fahrbildern von der Autobahn schon etwas anders aus. Die Benutzung von Mobiltelefonen beim Lenken ist in Neuseeland seit 2009 untersagt.
Ein Sprecher der Polizei von Auckland sagte gegenüber dem New Zealand Herald: «Wir dulden es nicht, wenn Personen durch unnötiges Risiko anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.»
Ob die Aufnahmen von Hamilton nun zu einer Anzeige führen, war Gegenstand einer Voruntersuchung. Kurze Zeit danach hiess es: Es wird keine Anklage geben, weil die Beweislage zu dürftig sei. Ein Sprecher der Polizei: «Wir werden der Sache nicht weiter nachgehen, weil die Videoaufnahmen keine Grundlage für den Beweis sind, dass ein Vergehen vorliegt. Wir bleiben aber bei der grundsätzlichen Haltung, dass wir den Gebrauch von Handys beim Auto- oder Motorradfahren strikte ablehnen.»
So schnell wird der 31-Jährige seinen Aufenthalt in der neuseeländischen Hauptstadt nicht vergessen. Denn zuvor hatte er auf Twitter nach einem Besuch des Sky-City-Casinos geschimpft: «Geht niemals ins Sky City Casino in Auckland, sie haben mich wie Dreck behandelt. Kann nicht glauben, wie unverschämt die waren. Die schlimmste Casino-Erfahrung aller Zeiten.» Der Tweet wurde nach kurzer Zeit vom Netz genommen.
Dafür meldete sich das Casino: «Es tut uns leid, dass sich Lewis Hamilton in der vergangenen Nacht bei uns offenbar nicht wohlgefühlt hat. Wir sind stolz darauf, gute Gastgeber zu sein und werden der Sache nachgehen.»
In Melbourne wird der Weltmeister von 2008, 2014 und 2015 im Verkehr besonders vorsichtig sein, denn 2010 machte er in Melbourne wegen rücksichtsloser Fahrweise mit der Polizei Bekanntschaft.
Die Beamten stoppten den damaligen McLaren-Star, als er in einem privaten Mercedes mit durchdrehenden Reifen auf eine belebte Straße nahe des Formel-1-Geländes fuhr. «Sein Auto hat stark beschleunigt, in einer Kurve haben seine Hinterreifen den Kontakt zum Boden verloren», sagte der Melbourner Polizist Scott Woodford. Das Fahrzeug wurde vorübergehend beschlagnahmt.
Hamilton bereute damals sein Fehlverhalten und kommentierte die Aktion so: «Ich bin in einer mehr als überschwänglichen Art und Weise gefahren und wurde deshalb von der Polizei angehalten. Was ich getan habe, war dumm, und dafür entschuldige ich mich.»
Es war nicht das erste Mal, dass Hamilton im Strassenverkehr auffiel. 2007 nahm ihm die französische Polizei für einen Monat den Führerschein ab, nachdem er mit einer Geschwindigkeit von knapp km/h auf einer Autobahn gestoppt worden war.
Und im Rahmen des Brasilien-GP 2015 musste Hamilton zugeben, dass es bei ihm zuhause in Monaco zu einem Unfall gekommen war. Auf Instagram informierte der Mercedes-Star selber über die Vorkommnisse: «Während das im Grunde niemanden etwas angeht, so wird es sicher Menschen geben, die meine Position kennen und versuchen werden, die Situation auszunützen und schnell etwas Geld zu machen.»
Hamilton weiter: «Niemand wurde verletzt, und das ist das Wichtigste. Aber das Fahrzeug war offensichtlich beschädigt, ich hatte sehr leichten Kontakt mit einem stehenden Fahrzeug. Ich will darüber informieren, weil ich finde, man muss zu seinen Taten stehen. Fehler passieren allen. Elementar ist, dass wir daraus etwas lernen.»
Der Telegraph zitierte wie auch andere britische Zeitungen einen Polizeisprecher von Monaco, der erklärte, Hamiltons Fuss sei von Bremse und Kupplung gerutscht, wonach es zur Berührung mit drei stehenden Autos gekommen sei. Es habe einen Alkoholtest gegeben, der negativ ausgefallen sei. Es war jedoch nicht davon die Rede, dass Hamilton zu schnell unterwegs war.
Lewis Hamilton selber hat davon gesprochen, welch enormes Programm er seit seinem dritten Titelgewinn in den USA absolviert hat. Es ist daher nicht undenkbar, dass der Engländer an einem Schlafmanko litt.
Bei Hamiltons Fahrzeug handelt es sich um einen Pagani Zonda-Sportwagen vom Typ 760, der auf die besonderen Bedürfnisse des dreifachen Formel-1-Weltmeisters zugeschnitten ist und knapp zwei Millionen Euro gekostet haben soll. Hamilton selber hat den Wagen schon mehrfach stolz auf Instagram hergezeigt.
Bis heute ist es in Monaco nicht zu einer Anzeige gekommen.
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
Das Formel-1-Startfeld 2016
Team: Mercedes AMG Petronas Formula One Team (D)
Fahrzeug: Mercedes F1 W07 Hybrid
Motor: Mercedes-Benz PU106C Hybrid
Fahrer: 6 Nico Rosberg (D)
44 Lewis Hamilton (GB)
Scuderia Ferrari (I)
Ferrari SF16-H
Ferrari 059/5
5 Sebastian Vettel (D)
7 Kimi Räikkönen (FIN)
Williams Martini Racing (GB)
Williams FW38
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
19 Felipe Massa (BR)
77 Valtteri Bottas (FIN)
Red Bull Racing (A)
Red Bull Racing RB12
TAG Heuer (umbenannter Renault-Motor)
3 Daniel Ricciardo (AUS)
26 Daniil Kvyat (RU)
Sahara Force India Formula One Team (IND)
Force India VJM09
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
11 Sergio Pérez (MEX)
27 Nico Hülkenberg (D)
Renault Sport Formula One Team (F)
Renault RS16
Renault RE16
20 Kevin Magnussen (DK)
30 Jolyon Palmer (GB)
Scuderia Toro Rosso (I)
Toro Rosso STR11
Ferrari 059/4
33 Max Verstappen (NL)
55 Carlos Sainz (E)
Sauber F1 Team (CH)
Sauber C35
Ferrari 059/5
9 Marcus Ericsson (S)
12 Felipe Nasr (BR)
McLaren Honda (GB)
McLaren MP4-31
Honda RA616H
14 Fernando Alonso (E)
22 Jenson Button (GB)
Manor Racing (GB)
Manor MRT05
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
88 Rio Haryanto (RI)
94 Pascal Wehrlein (D)
Haas F1 Team (USA)
Haas VF16
Ferrari 059/5
8 Romain Grosjean (F)
21 Esteban Gutiérrez (MEX)