Valtteri Bottas: «Es ist immer auch ein Risiko»
Valtteri Bottas: «Es ist auch immer ein Risiko, auf nasser Piste auszurücken»
Valtteri Bottas, du hast den ganzen Winter auf den Saisonstart gewartet und nun durftest du nur acht Runden in drei Stunden drehen…
Das ist natürlich frustrierend, aber es geht allen gleich. Wir hatten wirklich gehofft, dass wir heute wieder ausfahren und das machen dürfen, was wir lieben, aber heute lief es leider nicht nach Wunsch.
Konntest du heute überhaupt etwas lernen?
Viel haben wir heute nicht erfahren, und das ist schade. Wir müssen morgen schauen, wie sich das Auto macht und was wir damit anstellen können. Heute konnten wir grundsätzlich testen, ob das Auto funktioniert, und wir hatten auch einige neue Aero-Teile am Auto, mit denen wir auf Daten-Jagd gingen. Abgesehen davon hat es aber nicht viel gebracht.
Wie lautet nun der weitere Plan?
Das dritte freie Training wird entscheidend, ich hoffe, dass die Piste trocken ist, wenn wir zur letzten Trainingsstunde ausrücken. Wir müssen schauen, dass wir das Beste aus der verbleibenden Zeit machen, damit wir so viel wie möglich über das Auto und die Reifen erfahren.
Was lässt sich in der letzten Trainingsstunde überhaupt erledigen?
Wir müssen eine Prioritätenliste erstellen, und werden uns auch gleich damit beschäftigen. Wir müssen eine Idee davon bekommen, wie sich das Auto mit wenig Sprit anfühlt und wir müssen den Reifenabbau mit schwerem Auto ermitteln. Wir werden nun einen Plan für das dritte Training erstellen.
Wer wird deiner Einschätzung nach die erste Pole-Position der Saison erobern?
Ich hoffe, dass ich das sein werde, aber Mercedes sieht sehr stark aus… Wir können aber nach dem, was wir heute gesehen haben, nur spekulieren. Lasst uns also auf morgen warten und schauen, was passiert.
Würde eine nasse Piste die Einführung des neuen Qualifying-Systems erschweren?
Ja, aber das Gute daran wäre, dass es alle Teams und Fahrer gleich treffen würde. Wir würden uns ein Training im Trockenen wünschen, aber es kommt, wie es kommt. Denn im Nassen werden wir nichts lernen. Es ist auch ein Risiko, auf nasser Piste auszurücken, gerade in dieser Zeit, in der die Ersatzteillager vieler Teams noch nicht so voll sind. Ich erwarte aber keine grosse Änderung durch das neue Qualifying-System, aber wir müssen uns gedulden und schauen, was passiert.
Haben sich die verschärften Boxenfunk-Regeln heute schon auf den Trainingsbetrieb ausgewirkt?
Nein, nicht wirklich, dafür war ich einfach zu selten auf der Strecke unterwegs.
In diesem Jahr haben wir gleich vier Fahrer aus Nordeuropa im Startfeld. Was bedeutet das für dich?
Ich denke, das ist sehr positiv. Wir können stolz darauf sein, denn wir kommen aus einer Gegend, die nicht sehr dicht besiedelt ist. Trotzdem bringen wir gute Rennfahrer hervor, und das ist doch etwas Gutes. Wir müssen das weiter fördern. Finnland ist eine Motorsport-Nation, jeder interessiert sich dafür, deshalb können Leute wie ich auch weiterkommen. Ich war von klein auf ein riesiger Motorsport-Fan, das motivierte mich.