Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernando Alonso in Bahrain: Er will unbedingt fahren!

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso: Das Gesicht sagt alles

Fernando Alonso: Das Gesicht sagt alles

​Hinter den Kulissen versuchen Fernando Alonso und McLaren-Teamchef Ron Dennis, die FIA zum Umdenken zu bewegen – so dass der Spanier doch fahren kann. Die FIA sagt nein.

Immer wieder bezweifeln Formel-1-Insider, ob in Fernando Alonso noch das richtige Feuer brenne. Hat der Spanier wirklich noch den früheren Biss? Nachdem er seit 2013 sieglos ist, nach der katastrophalen Saison 2015 mit McLaren-Honda, bei beschränkter Aussicht auf baldigen Erfolg.

Das Gegenargument: Wenn der Weltmeister von 2005 und 2006 das Interesse verloren haben soll, wieso ist er nach dem Rennverbot durch die FIA-Ärzte dann hier in Bahrain geblieben und hilft dem Team?

Aber auch für das Gegenargument haben die Alonso-Kritiker ein Gegenargument: Das habe Alonso nur McLaren zuliebe getan, weil die Regierung Teilhaber am englischen Rennstall sei. Die staatliche Investment-Firma Mumtalakat von Bahrain hält 50 Prozent an McLaren, TAG-Chef Mansour Ojjeh hält 25 Prozent, ebenso wie Ron Dennis. Auch die drittschnellste Zeit von Jenson Button, so Kritiker weiter, sei gestern nur eine Runde für die Gallerie gewesen – um vor den Bahraini nicht ganz so blamabel dazustehen.

Bei einem weiteren Einwand verstummen aber die Kritiker: Denn hinter den Kulissen haben gestern Fernando Alonso und McLaren-Chef Ron Dennis offenbar gestern versucht, doch noch einen Start des Spaniers zu ermöglichen. Das bestätigen Insider wie der frühere Formel-1-Fahrer und heutige Sky-GP-Experte Martin Brundle.

Vom Reglement her ist ein Wagenwechsel bis vor dem Qualifying möglich.

Aber mit ihrem Ansinnen stossen Alonso und Dennis bei den Ärzten auf Granit: Das Startverbot bleibt bestehen.

Wenn Alonso wird nicht mehr motiviert wäre, wieso versucht er dann mit aller Macht, ins Auto zurück zu kommen?

Auch darauf haben die Kritiker ein Antwort: Der Spanier fürchte, dass Stoffel Vandoorne mit einer guten Leistung beweise, dass Fahrer wie Jenson Button und Alonso aufs Altenteil gehörten.

Auch dieses Argument lässt sich entkräften: Fernando Alonso hat einen kugelsicheren Dreijahresvertrag bis Ende 2017. Fernando und Ron Dennis haben wiederholt bekräftigt, dass dieses Abkommen erfüllt werde.

Wieso Fernando Alonso nicht fahren darf

Am Donnerstag wurde beschlossen: Fernando Alonso darf nach seinem schlimmen Unfall in Australien in Bahrain nicht fahren. Die Erklärung der Ärzte: «Nach einer Untersuchung von Fernando Alonso an diesem Morgen am Bahrain International Circuit ist entschieden worden – McLaren-Honda-Fahrer Fernando Alonso wird an der Rennveranstaltung dieses Wochenendes nicht teilnehmen. Verschiedene Computer-tomographische Leuchtbilder der Brust wurden miteinander verglichen, und die Ärzte sind der Überzeugung: Aus Sicherheitsgründen ist von einem Start abzuraten. Ein weiterer solcher Test wird vor dem Rennen in China stattfinden.»

Die Ärzte fürchten: Ein erneute Extrembelastung könnte dazu führen, dass Rippen komplett durchbrechen und beispielsweise in die Lunge eindringen. Alonso wurde nicht nur an den Rippen verletzt. Es kam beim Crash in Melbourne auch zu einem so genannten Pneumo-Thorax – gemäss Wikipedia ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert wird, so dass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen.

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