Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mark Webber: «2025 keine offenen GP-Renner mehr»

Von Mathias Brunner
​Die FIA hat klar gemacht: Ab 2017 wird es einen Kopfschutz an den GP-Rennern geben – den Halo oder den Aeroscreen. Die Frage ist: Was ist der nächste Schritt? Mark Webber glaubt, ihn zu kennen.

Verschiedene Umfragen in Internetforen haben klar gemacht: Am kommenden Kopfschutz für die Formel-1-Fahrer scheiden sich die Geister. Aus allen Befragungen wird klar – der überwiegende Teil der Rennfreunde will keinen Kopfschutz. Wenn es denn doch sein muss, dann findet der Aeroscreen von Red Bull mehr Zustimmung als der Halo. Die meisten Fans schreiben, die Red-Bull-Lösung sei eleganter und biete dem Piloten mehr Schutz.

Das deckt sich mit Eindrücken hier aus dem Fahrerlager von Sotschi. Auch hier hat die Lösung von Red Bull Anklang gefunden. Auch wenn Jenson Button zu einer Minderheit gehört, wenn der Formel-1-Champion von 2009 sagt: «Ich finde das Auto mit dem Aeroscreen hübscher als ohne.»

Der Automobil-Weltverband FIA hat klar gemacht: Es führt kein Weg am Kopfschutz vorbei, der Schutz kommt 2017. Die Frage wird nun sein: Halo oder Aeroscreen? Aber das ist nur mittelfristig die Wahl (der Formel-1-Kommission). Langfristig wird sich die Frage stellen: Ist dies nur der erste Schritt zu einem komplett geschlossenen Auto?

Einer, der diesen Schritt bereits vollzogen hat, ist der Australier Mark Webber. Der langjährige Red Bull Racing-Fahrer (2010, 2011 und 2013 jeweils WM-Dritter) wechselte zur Saison 2014 hin in den Sportwagensport, mit Porsche wurde der heute 39-Jährige 2015 dann Weltmeister.

Der 215fache GP-Teilnehmer kennt also das Gefühl gut, hinter einer Scheibe zu fahren. Beim Internetportal der australischen Zeitschrift Velocity sagt der Australier: «Ich fand es aus verschiedenen Gründen sehr interessant, dieses halbe Dach am Wagen von Ricciardo zu sehen. Die Teams werden vom Autoverband FIA dazu gedrängt, Lösungen zu finden, um den Kopf des Piloten besser zu schützen. Ich finde, Red Bull hat eine hübsche Arbeit geliefert. Klar ist das nicht ideal, wenn du die Formel 1 aus den Augen des Traditionalisten anschaust. Aber diese Fans werden das akzeptieren müssen.»

Der neunfache GP-Sieger ist davon überzeugt: Da kommt noch mehr. Mark weiter: «Werden wir im Jahre 2015 noch offene Cockpits haben? Ich halte das für eher unwahrscheinlich. Es wird wohl unvermeidlich sein, dass irgendwann der nächste Schritt kommt und der wird heissen – das Cockpit wird ganz geschlossen.»

«Wer immer eine solche Arbeit als Erster und gut hinbekommt, der wird für Einsitzer auf der ganzen Welt gute Karten haben. Ich sehe durchaus auch ein geschäftliches Interesse, den Einsitzern einen sexy Look zu geben. Ich sehe da Red Bull derzeit in der Pole-Position. Es ist gewiss die adretteste Lösung. Ich bin gespannt darauf, ob wir noch andere Varianten zu sehen erhalten. Aber auf alle Fälle gefällt mir das besser als der Halo.»

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