Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

1. Training Kanada: Lewis Hamilton vorn, Massa-Crash

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton drehte im ersten freien Training zum Kanada-GP die schnellste Runde

Lewis Hamilton drehte im ersten freien Training zum Kanada-GP die schnellste Runde

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton drehte Im ersten freien Training zum Kanada-GP die schnellste Runde, während Williams-Urgestein Felipe Massa in der Streckenbegrenzung landete und damit für eine Zwangspause sorgte.

Die Formel-1-Piloten durften nach einem verregneten Donnerstag das erste Training am Freitag unter blauem Himmel in Angriff nehmen. Der Erste, der sich auf der Strecke zeigte, war Haas-F1-Pilot Romain Grosjean. Der Genfer bekam bald darauf Gesellschaft von Renault-Neuling Jolyon Palmer, der wie Red Bull Racing-Talent Max Verstappen mit der neuen Motorenspezifikation ausrücken durfte.

Viele der Formel-1-Stars rückten mit dem Schriftzug #LS39ALWAYS auf dem Helm aus, mit dem sie den beim Barcelona-Wochenende tödlich verunglückten Moto2-Piloten Luis Salom die Ehre erwiesen.

Die McLaren-Honda-Stars Fernando Alonso und Jenson Button rückten wie die beiden Manor-Piloten Rio Haryanto und Pascal Wehrlein auf den rot markierten superweichen Reifen aus, während der Rest des Feldes auf der weichen Mischung unterwegs war. Nach acht Minuten hatten alle Piloten mindestens eine Installationsrunde absolviert und während die meisten wieder an die Box abbogen, blieben die beiden Mercedes und Ericsson draussen.

Lange war aber auch das verbliebene Trio nicht mehr unterwegs, sodass es nach elf Minuten schon wieder Still wurde auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Der Einzige, der sich zu diesem Zeitpunkt eine Rundenzeit notieren liess, war Nico Rosberg. Der WM-Leader umrundete den Kurs in bequemen 1:30,434 min.

Eine Viertelstunde nachdem die Boxenampel auf grün gesprungen war, stellte auch Haryanto eine Rundenzeit auf – und damit unter Beweis, wie langsam der Mercedes-Pilot auf seiner gezeiteten Runde unterwegs war. Der Indonesier gab Gas und setzte sich mit 1:23,056 min an die Spitzenposition, von der er aber bald darauf von Red Bull Racing-Pechvogel Daniel Ricciardo verdrängt wurde.

Der Australier, der in Monaco den sicher geglaubten Sieg wegen eines Boxenstopp-Patzers verloren hatte, schaffte die Runde auf dem Kurs von Montréal in 1:18,430 min. Langsam füllte sich der Zeitenmonitor mit Namen und während Ferrari-Star Kimi Räikkönen mit 1:16,138 min die Spitzenposition übernahm, unternahm Renault-Pilot Kevin Magnussen als erster Mann im Feld einen Ausflug neben die Strecke. Der Däne verbremste sich in der letzten Schikane und musste daraufhin geradeaus drüberbrettern.

Abflug von Felipe Massa

Der erste Pilot, der sich in der Streckenbegrenzung wiederfand, war Felipe Massa. Der Brasilianer klagte über Funk: «Ich glaube, da war ein Problem, weil ich den Heckflügel zurückklappen wollte und dann komplett die Kontrolle über mein Heck verlor.» Um den Williams-Renner von der Strecke zu holen und die Streckenbegrenzung zu reparieren wurde die rote Flagge geschwenkt.

Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Paul di Resta erklärte angesichts der Wiederholung der TV-Bilder von Massas Abflug: «Das Heck bricht aus, bevor er überhaupt aufs Gras gerät. Ob das an der neuen Asphaltschicht, die dort gelegt wurde, liegt oder am DRS, wie Massa vermutet, ist nicht ersichtlich. Sicher ist, dass du das Auto nicht abfangen kannst, wenn du dort aufs Gras gerätst.»

Nach einer Pause von zwölf Minuten reihten sich die Formel-1-Stars hinter Rosberg auf, um gleich zum Restart des Trainings wieder auf die Strecke zu stürmen. Rosbergs Teamkollege rückte auf den ultraweichen Reifen aus – wie schon Grosjean vor ihm, der aber durch Massas Crash wieder eingebremst wurde.

Auch nach der Streckenfreigabe kam keiner an Räikkönens Bestzeit heran, sodass der coole Finne die Zeitenliste auch zur Halbzeit anführte. Zu diesem Zeitpunkt hatten immer noch acht Fahrer – darunter Weltmeister Lewis Hamilton – keine gezeitete Runde gedreht.

Obwohl der Monaco-Sieger seine Zeitenjagd kurz darauf startete, war es Nico Rosberg, der den Iceman von der Spitze verdrängte. Der Sohn von Formel-1-Legende Keke Rosberg durfte sich nicht lange über die Bestzeit freuen, denn Hamilton legte mit 1:14,980 min nach und distanzierte ihn damit um satte 0,766 sec. Beide legten noch einmal nach und Hamilton behielt mit 1:14,755 min die Oberhand.

McLaren-Honda mit Problemen

Die Zuschauer am Circuit Gilles Villeneuve bekamen auf dem noch rutschigen Asphalt der semi-permanenten Strecke erwartungsgemäss viele Ausrutscher zu sehen. Unter den Sündern fanden sich auch Hamilton, Riccairdo, Max Verstappen und Fernando Alonso. Letzterer musste sich zu Trainingsbeginn etwas gedulden, weil sein Team ein Hydraulik-Leck befürchtete.

Während sich diese Sorge als unbegründet erwies, weil die vermeintlich ausgetretene Hydraulik-Flüssigkeit offenbar schlicht übergeschwappt war, musste sein Teamkollege Button nach rund einer Stunde seinen Dienstwagen an der Box abstellen, worauf sich die McLaren-Boxencrew gleich am Renner des Weltmeisters von 2009 zu schaffen machte.

Kurz darauf bestätigte der Rennstall aus Woking: Ein Ölleck hielt die Boxencrew des Briten auf Trab. Schon nach der Installationsrunde hatte Button eine Zwangspause einlegen müssen, weil ein Problem mit einem Sensor aufgetreten war. Erst in den letzten fünf Minuten konnte er wieder ausrücken – begleitet von einer dicken Rauchwolke verliess er die Box, nur um gleich wieder zurückgepfiffen zu werden.

An der Reihenfolge auf den ersten Rängen änderte sich nichts mehr: Hamilton führte die Zeitenliste vor Rosberg, Sebastian Vettel, Verstappen, Räikkönen, Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Sergio Pérez und Alonso an. Hinter der Top-Ten reihten sich Ricciardo, Button, Grosjean, Massa, Daniil Kvyat, Esteban Gutiérrez, Felipe Nasr, Haryanto, Ericsson, Magnussen, Wehrlein und Palmer ein.

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