Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lance Stroll: Lob von Mercedes-F1-Boss Toto Wolff

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff streut Lance Stroll Rosen und betont, dass er vor allem die Reife des erst 17-Jährigren bewundert. Der Mercedes-Motorsportdirektor vergleicht den Kanadier mit Red Bull Racing-Wunderkind Max Verstappen.

Der kanadische Nachwuchspilot Lance Stroll gesellt sich zu den Kandidaten, die für eines der beiden Williams-Cockpits gehandelt werden. Dafür hat der 17-Jährige aus Montréal selbst gesorgt, denn er bestätigte diese Woche, dass er hofft, die Nachfolge von Felipe Massa antreten zu dürfen. Als Williams-Entwicklungsfahrer hat er den Vorteil, die Mannschaft aus Grove und auch deren Arbeitsweise und Abläufe bereits zu kennen.

Geht es nach Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff, dann ist der Teenager durchaus für den grossen Schritt gewappnet. Der frühere Williams-Teilhaber ist begeistert vom jungen Rennfahrer, der 2014 die italienische Formel-4-Meisterschaft überlegen für sich entscheiden konnte und im Jahr darauf auch den Gesamtsieg in den Toyota Racing Series holte. Und zwar noch mehr als von Red Bull Racing-Wunderkind Max Verstappen.

Wolff schwärmte gegenüber den Kollegen der Zeitung «La Presse»: «Er arbeitet extrem hart und seine Intelligenz und Reifen sind überragend.» Im Vergleich zum ein Jahr älteren Barcelona-GP-Sieger Verstappen falle vor allem die Reife des Nordamerikaners auf.

«Max benimmt sich mehr wie ein Youngster», erklärt der 44-jährige Österreicher, der vor Verstappens GP-Debüt vergeblich mit dem Ausnahmekönner verhandelt und das Rennen um dessen Gunst gegen Red Bull Racing verloren hatte. «Er ist ein Teenager. Im Auto ist er extrem gut, aber wenn du mit ihm sprichst, dann ist er ein Junge. Aber die Reife von Lance ist sehr überraschend, denn er ist erst 17 Jahre alt.»

Der Sohn des Mode-Milliardärs Lawrence Stroll beeindruckt aber auch auf der Strecke, wie Wolff gegenüber der kanadischen Zeitung «The Star» betont: «Ich bin mir sicher, dass er der nächste Kanadier in der Formel 1 sein wird, und das hat nichts mit dem Vermögen seines Vaters zu tun. Ich glaube das, weil dieser Junge fahren kann.»

Tatsächlich braucht Stroll den Vergleich zu anderen Talenten nicht scheuen. Mit Blick auf die nackten Zahlen ist er seinem 20-jährigen Landsmann Nicholas Latifi haushoch überlegen: Stroll bestritt in seiner bisherigen Karriere 89 Auto-Rennen und gewann 18 davon. Insgesamt 38 Mal durfte er aufs Podest. 15 mal durfte er von der Pole-Position starten und genauso viele Male drehte er die schnellste Rennrunde.

Latifi bestritt bisher 178 Rennen und durfte in sechs Fällen hinterher aufs höchste Podesttreppchen steigen. Insgesamt 17 Mal gehörte er zu den schnellsten Drei, nur zwei Mal durfte er vom ersten Startplatz ins Rennen und vier Mal drehte er die schnellste Rennrunde.

Weniger deutlich fällt der Unterschied im Vergleich zu Ferrari-Junior Charles Leclerc aus. Der 18-jährige Monegasse, der in seiner Kart-Zeit stolze sechs Titel einfahren konnte, entschied sieben seiner bisherigen 56 Renneinsätze für sich. 25 Mal durfte er aufs Treppchen, was einer Podium-Quote von 44,6 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Strolls Quote liegt bei 42,7 Prozent. Bei der Siegesquote hat der Kanadier allerdings wieder die Nase vorn: 20,22 Prozent seiner Renneinsätze beendete Stroll als Erster, bei Leclerc sind es 12,5 Prozent.

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