Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Helmut Marko, Red Bull: «Die Formel 1 braucht Risiko»

Von Vanessa Georgoulas
Dr. Helmut Marko: «Wenn wir in der Formel 1 etwas mehr Risiko hätten, würden sich die Leute auch wieder verstärkt dafür interessieren»

Dr. Helmut Marko: «Wenn wir in der Formel 1 etwas mehr Risiko hätten, würden sich die Leute auch wieder verstärkt dafür interessieren»

Wie Ferrari-Star Sebastian Vettel ist auch Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko überzeugt, dass die Formel 1 ein bisschen Gefahr braucht, um spannend zu bleiben.

Die Sportkonferenz des Automobilweltverbands FIA in Turin hat gezeigt: Die Formel-1-Protagonisten machen sich viele Gedanken um die Zukunft der Königsklasse. So verriet etwa Sebastian Vettel, dass in seinen Augen ein Mix aus Tempo, Lärm, Leidenschaft Sicherheit, aber auch ein bisschen Gefahr den Reiz der Formel 1 ausmache. Und der Ferrari-Star plädierte für eine Bewahrung dieser Grundpfeiler.

In die gleiche Kerbe schlägt Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Der 73-jährige Grazer ist überzeugt: «Wenn wir in der Formel 1 etwas mehr Risiko hätten, würden sich die Leute auch wieder verstärkt dafür interessieren und die Grands Prix wären schlicht spektakulärer.»

Hinsichtlich der jüngsten Kritik am Highspeed-Kurs in Baku erklärte Marko auch: «Wir sollten im Motorsport mehr davon haben.» Im Gespräch mit den Kollegen von Globo betonte er: «Es ist unabdingbar, dass ein gewisses Risiko besteht. Die Autos sind dank Karbon-Chassis sehr widerstandsfähig.»

Hinzu kommt, dass die Formel-1-Verantwortlichen stetig versuchen, die Sicherheit der Piloten zu verbessern – das zeigt sich auch in den jüngsten Bemühungen, den Cockpit-Bereich nach einigen tragischen Unfällen sicherer zu gestalten. Neben dem sogenannten Halo-Konzept wurde auch ein Schutzscheibensystem aus dem Hause Red Bull Racing ausprobiert.

Nachdem die Sicherheitsverantwortlichen der FIA beide Konzepte geprüft und den sogenannten Aeroscreen von Red Bull Racing für zu unausgereift befunden haben, liegt die Entwicklung der Schutzscheiben-Lösung auf Eis.

Gegenüber Motorsport.com bestätigte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir haben weder die Ressourcen noch die Kapazität, um den Aeroscreen weiter zu entwickeln. Ausserdem muss ja auch irgendwer für die Kosten aufkommen.» Und diese sind – wie immer in der Formel 1 – beachtlich. So soll die erste Entwicklungsphase von Red Bull Racing schon stolze 250.000 Euro verschlungen haben.

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