Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Christian Ruppert (Yamaha) von Hängepartie genervt

Von Rudi Hagen
Nicht nur Ruppert/Wäfler (42) fragen sich, wie es weiter geht

Nicht nur Ruppert/Wäfler (42) fragen sich, wie es weiter geht

Noch ist nichts klar mit der IDM für 2017. Sidecar-Racer Christian Ruppert beklagt die fehlende Planungssicherheit. Beifahrer Ueli Wäfler stände wieder bereit, zwei neue 1000er-Yamaha-Motoren sind bereits avisiert.

Das war keine Saison nach dem Geschmack des Teams «Fun42-Racing». Mit vermeintlich verbesserter Technik waren Christian Ruppert (53) und sein Schweizer Beifahrer Ueli Wäfler (56) noch zu Beginn des Jahres guten Mutes. «Wir dachten, uns wäre hier der große Wurf gelungen, doch dann ging alles bitterböse nach hinten los und wir mussten uns am Ende wirklich fragen, was wir da eigentlich für einen Schmarrn gemacht hatten», erläutert der Oberpfälzer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Ein technisches Problem nach dem anderen brachte Ruppert/Wäfler letztlich vier Nullrunden in der IDM-Serie ein. «Dass wir dennoch Achter wurden, ist dann irgendwo sogar noch etwas tröstlich», so Ruppert. Das Schlimmste für das Team war aber letztlich die Ungewissheit über die Ursachen des Schlamassels. Ruppert: «Wir wissen bis heute nicht, woran es wirklich lag.»

Sicherlich lag es auch an der unterschiedlichen Qualität der beiden Yamaha-Big-Bäng-Aggregate, mit denen das deutsch-schweizerische Duo unterwegs war. «Wir hatten heuer einen guten und einen extrem schlechten Motor, warum auch immer», meint Ruppert, «so sind wir dann mit dem guten Aggregat zu viele Kilometer gefahren.»

Zu den technischen Problemen kam ein Dreher in Zolder, den Ruppert aber reumütig auf seine eigene Kappe nimmt und der Überschlag beim WM-Gaststart in Oschersleben. «Da war das ganze Wochenende irgendetwas gegen uns, ich hatte das schon gleich gespürt, dass das sehr zäh wird. Das Beste in Oschersleben war, dass Ueli mir die Zusage für die kommende Saison gegeben hat.»

Aber was wird im Jahr 2017? Wird es die IDM weiter geben? Sind die Sidecars dann auch wieder endgültig dabei? Bleibt es bei 1000 ccm oder kommen auch hier die 600er? Fragen über Fragen.

Der Blick nach vorne fällt auch Christian Ruppert schwer. «Wir alle in der Szene hängen ein bisschen demotiviert herum. Wir haben auch noch nichts am Motorrad gemacht. Nach dem Saisonfinale in Hockenheim haben wir das Motorrad bei uns ausgeladen und so steht es bis heute auch noch unberührt da. Eigentlich wollte ich schon zum Mike Roscher wegen einer neuen Verkleidung gefahren sein, aber der ist selbst auch noch nicht so weit.»

Auf jeden Fall hat Christian Ruppert schon mal zwei identische Yamahas bei Michael Galinski in Cuxhaven bestellt. «Wir machen keine Experimente», so Ruppert, «die Big-Bängs sind ungetunt und nicht vom neuesten Modell. Man kann ja auch gar nicht so viel investieren, denn wer weiß, was die Zukunft bringt? Ein Umstieg auf eine neue Motorengeneration kostet mit allem Drum und Dran zirka sechsmal so viel und was ist, wenn die 1000er nach den nächsten Saison rausfliegen und mit 600 ccm wie in der WM gefahren werden muss?»

Diese Hängepartie nervt alle. Ruppert: «Dass bis jetzt noch nichts klar ist mit der IDM, ist doch für alle eine beschissene Situation, auch für die Solisten. Wir zum Beispiel haben vor zwei Wochen unser Saison-Abschlussfest gemacht, da waren auch Sponsoren da. Die haben dann natürlich gefragt, ob wir 2017 weiterfahren und wenn ja in welcher Klasse, wo und wann und so weiter. Ja, da musste ich mich fragen, was ich denen eigentlich sage. Man muss doch planen können. Der Ueli beispielsweise hätte schon lange seinen Urlaub in seiner Firma eintragen müssen und so geht es doch auch den ganzen Technikern in den Teams, das sind doch nicht alles Profis. Ich hoffe nur, dass die IVM jetzt sehr bald mit einem fertigen Plan heraus kommt, mit vollständigen und endgültigen Terminen und einem stabilen Reglement.»

Mit etwas Wehmut blickt Ruppert in Richtung British Superbike Championship: «Bei denen ist schon lange alles in trockenen Tüchern und alle wissen Bescheid, was 2017 läuft, die feilen sogar schon an Details.»

Und dann ist da ja auch noch die Seitenwagen-WM, wo ab der kommenden Saison nur noch mit Motoren bis 600 ccm gefahren werden darf. Ruppert: «Für uns ist die WM mit dem Umstieg auf 600 ccm gestorben, denn wir haben kein zweites Motorrad. Es war schön, auch mal das ein oder andere Rennen in der WM mitzufahren, das geht jetzt nicht mehr. Aber was ist mit denen, die IDM und WM gefahren sind? Für die fällt demnächst die Hälfte der Rennen einer Saison weg. Ich finde es schade, dass einige Teams aus der WM zukünftig nicht mehr bei uns mitfahren werden.»

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