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Keine Quote: Aber schwache Spanier werden ausgesiebt

Von Günther Wiesinger
Auch Mugello-Sieger Luis Salom hat nichts zu befürchten

Auch Mugello-Sieger Luis Salom hat nichts zu befürchten

Die schnellen Spanier wie Lorenzo, Pedrosa, Salom und Co. haben nichts zu befürchten. Aber die spanische Mittelklasse könnte bald durch den Rost fallen.

In den drei Klassen der MotoGP-WM-Serie wird es keine Quotenregelung zur Eindämmung der spanischen Fahrerstreitmacht geben, obwohl die Spanier mit 24 Stammpiloten in den drei Klassen (Moto3: acht Spanier, Moto2: 8 Spanier, MotoGP: 6 Spanier) stellen.

Die Diskussionen waren entstanden, als über einen Aufstieg von Pol Espargaró in die MotoGP-WM diskutiert wurde. Wenn nächstes Jahr ein weiterer Spanier zusätzlich in der Königsklasse fährt, könnte der spanische Fahreranteil bis zu einem Drittel des Startfelds ausmachen.

Es wird aber keine Quote geben, sondern die Dorna will zumindest die durchschnittlichen und schwachen Spanier durch sanften Druck auf die Teams durch den Rost fallen lassen – wir reden da von Piloten wie Moncayo und Cardús.

«Ich stimme zu, dass wir zu viele Spanier im Feld haben», räumt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com ein. «Aber das Probleme haben wir nicht an der Spitze, sondern im unteren Bereich der Ergebnisliste. In der MotoGP können wir auf Lorenzo, Pedrosa und Márquez nicht verzichten, auch in den kleinen Klassen haben alle spansichen Spitzenfahrer ihre Berechtigung.»

Was Ezpeleta nicht laut ausspricht: Fahrer wie Héctor Barbera müssen nicht auch noch dabei sein. Sie können auch zu den Superbikes abgeschoben werden.

Die Dorna kann Einfluss auf die Fahrerwahl der Teams nehmen. Besonders in der MotoGP-Klasse wird jedes Team grosszügig subventioniert, es war einmal von 20 bis 30 Millionen Euro pro Saison die Rede. Diese finanziellen Zuschüsse können bei jenen Teams gekürzt werden, die mittelprächtige Spanier verpflichten.

Auch in den kleinen Klassen Moto2 und Moto3 bekommt jedes Team bis zu 180.000 Euro für die Teilnahme, auch bei schwachen Ergebnissen. Die Dorna kann diese Zuschüsse (Preisgeld, TV-Geld, Reisespesen) bei gewissen unliebsamen Teams streichen, das ist im ersten Moto2-Jahr zum Beispiel auch MZ der Fall gewesen. Das wird dann als «commercial entry» dargestellt. Also als Nennung, die aus taktischen Überlegungen akzeptiert wurde, weil es sich um einen Hersteller oder um ein marktpolitisch interessantes Land (zum Beispiel Brasilien oder Indonesien) handelt.

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