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Ducati: Die Stärken & Schwächen der Desmosedici GP17

Von Otto Zuber
Pramac-Crewchief Daniele Romagnoli erklärt, in welchen Bereichen die Ducati GP17 verbessert wurde und wo noch Aufholbedarf besteht. Der Italiener betont: «Die Fahrer brauchen mehr Speed in den Kurven.»

Nicht nur die Ducati-Werkspiloten greifen in diesem Jahr mit der GP17 nach WM-Punkten, auch Pramac-Ducati-Fahrer Danilo «Petrux» Petrucci darf mit dem neuesten Modell aus Borgo Panigale ausrücken. Deshalb kennt sein Crewchief Daniele Romagnoli auch alle Vor- und Nachteile des Bikes, mit dem auch Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso ausrücken.

Romagnoli nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um eine Zwischenbilanz nach den ersten vier Rennen geht. In diesen erreichte sein Schützling Petrux drei Mal das Ziel: In Argentinien kam er als Siebter über die Ziellinie, Auf dem Circuit of the Americas eroberte er den achten Platz und das jüngste Kräftemessen in Jerez beendete er wiederum auf dem siebten Rang.

«Ehrlich gesagt sind wir unter den eigenen Erwartungen geblieben», fasst Romagnoli im Gespräch mit den Kollegen von «Crash.net» trocken zusammen. «Wir hätten nicht gedacht, dass wir zu Saisonbeginn so stark leiden würden, vor allem auf Strecken wie Katar und Austin. Aber es ist hart.»

Gleichzeitig betont er, dass die Ducati-Ingenieure das Bike im Vergleich zum Vorjahr durchaus verbessern konnten. «Der Hinterrad-Grip ist etwas besser geworden, genauso wie das Handling. Aber offenbar haben unsere Gegner einen grösseren Schritt nach vorne gemacht», hält der Pramac-Crewchief fest. «In einigen Punkten haben wir uns stark verbessert, vor allem im Bereich des Motors und der Elektronik, damit bin ich sehr glücklich. In diesen Bereichen ist das Bike sehr stark.»

Romagnoli kennt aber auch die Schwächen der GP17. «Es ist kein Geheimnis, dass uns die Front noch Kopfzerbrechen bereitet. Deshalb können wir am Kurveneingang nicht schneller sein. Wenn man die Bremse löst und aufs Gas geht, lenkt das Bike nicht gut ein», beschreibt er, und verrät: «Es spielt keine Rolle, ob es Lorenzo, Dovizioso, Petrucci oder Scott ist – die Kommentare der Fahrer sind alle ähnlich. Sie wollen sich alle hauptsächlich auf die Performance in einem bestimmten Bereich konzentrieren – alle brauchen mehr Speed in den Kurven, sagen sie.»

«Derzeit erzielt Dovi in diesem Bereich meines Wissens die besten Ergebnisse, denn er kennt das Bike auch schon seit langem und weiss deshalb sehr genau, wie er es fahren muss», erzählt Romagnoli, und fügt an: «Diese Maschine verlangt einen anderen Fahrstil als die Bikes der anderen Hersteller. Und ich glaube, da hat er derzeit einen Vorteil gegenüber Lorenzo, der einen sehr runden Fahrstil pflegt. Die Ducati verlangt aber eine sehr viel härtere Fahrweise in den Kurven.»

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