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Maverick Viñales (Yamaha): «Ich darf es nicht sagen»

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales hält einige Fortschritte für Rückschritte

Maverick Viñales hält einige Fortschritte für Rückschritte

Zur Halbzeit der MotoGP-Saison 2017 liegt Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales mit fünf Punkten Rückstand auf Platz 2. «Wir müssen in den Trainings härter arbeiten, damit wir im Rennen stärker sind», meint der Spanier.

Nach sechs Punkten in Barcelona und dem Sturz in Assen wollte Maverick Viñales auf dem Sachsenring unbedingt ordentlich Punkte sammeln – bei maximaler Sicherheit. «Realistisch betrachtet wäre Platz 3 das maximale Ergebnis gewesen», sagte der Movistar-Yamaha-Pilot nach Rang 4. «Ich weiß nicht, ob ich so viel riskiert hätte wie Folger und Márquez, wenn ich weiter vorne hätte starten können.»

Viñales war nur von Startplatz 11 losgebraust, in der Weltmeisterschaft liegt er nach 9 von 18 Rennen mit fünf Punkten Rückstand auf Marc Márquez (Repsol Honda) auf dem zweiten Platz.

Maverick, am Anfang des Rennens bist du nicht gut in Fahrt gekommen?

Mit vollem Tank hatte ich kein gutes Gefühl, es war schwierig, den Kurvenspeed zu halten. Von der zehnten bis zur letzten Runde hat das Motorrad gut funktioniert, darüber bin ich glücklich. Wir müssen während der Trainings härter arbeiten, damit wir im Rennen stärker sind.

War deine Reifenwahl richtig?

Meine Wahl passte, die Reifen funktionierten gut über die Renndistanz. Ich hoffe, dass sie die K-Gummimischung noch öfter bringen.

Und welches Chassis hast du verwendet?

Man hat mir verboten, das zu verraten.

In Barcelona und Assen hast du schwierige Rennen erlebt, auf dem Sachsenring gehörtest du wieder zu den Schnellsten. Bist du zufrieden mit dem derzeit zweiten Gesamtrang?

Ich bin enttäuscht. In vier Rennen habe ich so viele Punkte verloren. In Assen hätte ich bei normalen Bedingungen wahrscheinlich gewonnen. Ich startete aber von Platz 11 und machte dann einen Fehler. Das war ein Schlüsselmoment in der Weltmeisterschaft, dort hätte ich 11 oder 13 Punkte mitnehmen sollen. Im ersten Teil der Saison zeigten wir, dass wir stark sind. Im zweiten Teil sahen wir, dass wir viel zu lernen haben.

Ich lerne dazu. Auf dem Sachsenring habe ich umgesetzt, was ich in Assen lernte – und nicht zu viel riskiert.

In der zweiten Saisonhälfte werde ich versuchen, alles zu geben.

Jetzt ist ein Monat Sommerpause. Honda wird in Brünn testen, wie sehen die Pläne von Yamaha aus?

Ich weiß es nicht. Falls Yamaha etwas Neues testen möchte, können sich die Pläne ändern. Die Pläne müssen sich ändern, wenn wir so gut dastehen wollen wie in den ersten Rennen des Jahres. Wir müssen das Motorrad wieder so hinbekommen, wie es damals war. Wenn uns das gelingt, fahren wir vorne, gewinnen Rennen und die Meisterschaft.

In welchen Bereichen musst du dich verbessern?

Das ist meine erste Saison, in der ich an der Spitze fahre und um den WM-Titel kämpfe. Ich gebe immer mein Bestes, manchmal muss man aber auch mit einem vierten, fünften oder sechsten Platz zufrieden sein.

In Assen wollte ich gewinnen. Wäre das mein zweites Jahr im Titelkampf gewesen, wäre ich wahrscheinlich nicht so viel Risiko eingegangen, hätte an die Meisterschaft gedacht und würde sie jetzt anführen. Aus solchen Situation lerne ich eine Menge.

Inwiefern arbeitet das Motorrad jetzt anders als zu Saisonbeginn?

Weil wir strauchelten, haben wir die Elektronik angepasst und die Motorleistung in jedem Rennen noch mehr reduziert. Jetzt hat es den Anschein, als bräuchten wir wieder mehr Leistung.

Bei einigen Rennen waren wir völlig verwirrt, bei uns gibt es bei der Elektronik keinen roten Faden, wir haben sie ständig geändert. Ich wünsche mir, dass Michelin für viele Rennen die gleichen Reifen bringt, damit wir intensiv an der Elektronik arbeiten können.

Ich brauche wieder das gleiche Vertrauen in die Elektronik und die Reifen, wie ich es zu Saisonbeginn hatte.

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