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Jorge Lorenzo: «Verlange immer sehr viel von mir»

Von Vanessa Georgoulas
Der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo spricht über seinen Kahnbeinbruch, seine ersten Eindrücke von seinem neuen Brötchengeber und über den Druck, der auf seinen Schultern lastet.

Die Operation, die Jorge Lorenzo nach seinem Trainingssturz vor zwei Tagen an seinem linken Arm vornehmen lassen musste, hielt den Spanier nicht davon ab, bei der Team-Präsentation des Honda-Werksteams im Repsol-Campus in Madrid dabei zu sein. Der 31-Jährige aus Mallorca kam mit einem eingegipsten Unterarm und erzählte: «Ich fühle mich grossartig, ich habe das Gefühl, diese Farben stehen mir wirklich.»

Der fünffache Weltmeister gestand aber auch: «Ich habe natürlich nicht mit der Verletzung gerechnet, aber manchmal lässt sich das nicht vermeiden. Man kann es nicht ungeschehen machen, deshalb bleibt einem nichts anderes übrig, als nach vorne zu Blicken und positiv zu bleiben. Und das versuche ich auch.»

«Das Kahnbein ist einer der kompliziertesten Knochen, den du dir brechen kannst», seufzte Lorenzo mit Blick auf seine Verletzung. «Aber heutzutage gibt es hochmoderne Techniken, die einen minimalen Eingriff ermöglichen. Hätte ich diesen nicht machen lassen, könne es Monate dauern, bis es wieder verheilt, deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als zu operieren. Ich denke nicht, dass ich beim Test in Sepang dabei sein kann, denn 15 Tage werden wohl nicht reichen und ich denke, dass die Schmerzen dann noch zu gross sind. Aber ich hoffe, dass ich dann beim darauffolgenden Test in Katar dabei sein kann.»

Dass er sich bereits bei den Wintertests einen ersten Eindruck von der RC213V verschaffen konnte, will der Spanier nicht überbewerten: «Es ist noch sehr früh, um viel über die Honda zu sagen. Ich hatte auch Probleme mit dem linken Handgelenk und dem rechten Fuss wegen der Stürze in Aragón und Thailand. Deshalb konnte ich nicht so fahren, wie ich es wollte. Aber ich kann sagen, dass ich etwa bei 80 Prozent war. Und ich glaube, ich war einmal der Viertschnellste. Natürlich gibt es kein perfektes Bike, aber ich mochte die Honda vom ersten Tag in Valencia an sehr gerne. Sie ist sehr agil und das Turning ist sehr gut.»

Und was sagt Lorenzo zum Repsol Honda Team? «Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein ganz neues Niveau ist. Ich hatte das Glück, zuvor schon für siegreiche Teams zu fahren, aber das hier ist ein ganz anderes Level. Man sieht es schon an dieser Präsentation und den vielen Journalisten, die hier sind. Auch in Valencia war das klar erkennbar, in der Box waren so viele Leute, die sich anhörten, was ich zum Bike zu sagen habe. Es sind die kleinen Details, die Präzision, mit der an jedem Teil des Bikes gearbeitet wird und die hohe Qualität der Arbeit, das ist ein anderes Niveau. Es ist ein Traum für jeden Fahrer, für ein Team wie dieses zu fahren. Ich komme zwar etwas spät an – weil ich schon 31 Jahre alt bin. Aber nun habe ich auch die nötige Reife, um von allen Vorteilen zu profitieren.»

Der Druck, der auf seinen Schultern lastet, ist dem 68-fachen GP-Sieger nicht fremd: «Natürlich motiviert es mich, dass Repsol Honda so viel Vertrauen in mich setzt und viel erwartet. Aber in der WM hast du immer einen gewissen Druck. Es ist zwar nicht das Gleiche, wenn du als Teenager Ergebnisse liefern oder dir einen anderen Job suchen musst, als wenn du bereits einige Erfolge eingefahren hast und gewisse Dinge anders sehen kannst. Aber ich verlange weiterhin sehr viel von mir und versuche, das Beste aus jeder Situation zu holen. Ich hoffe, dass dies zu guten Ergebnissen führt, mit denen ich mich beim Team für das in mich gesetzte Vertrauen bedanken kann.»

Und was wünscht sich Jorge in diesem Jahr? «Zunächst einmal, dass ich wieder ganz fit werde und alles gut läuft. Und dann hoffe ich, dass wir auf der Strecke beweisen können, dass wir wirklich ein Dream Team sind.»

Die Erfolge von Repsol-Honda in der «premier class»:

14 Weltmeistertitel:
5 Marc Márquez: 2013, 2014, 2016, 2017, 2018
4 Mick Doohan: 1995, 1996, 1997, 1998
2 Valentino Rossi: 2002, 2003
1 Casey Stoner: 2011
1 Nicky Hayden: 2006
1 Alex Crivillé: 1999

168 GP-Siege:
Marc Márquez: 44
Mick Doohan: 35
Dani Pedrosa: 31
Valentino Rossi: 20
Casey Stoner: 15
Alex Crivillé: 14
Tadayuki Okada: 4
Nicky Hayden: 3
Andrea Dovizioso: 1
Tohru Ukawa: 1

427 Podestplätze:
Dani Pedrosa: 112
Marc Márquez: 77
Mick Doohan: 48
Alex Crivillé: 44
Valentino Rossi: 31
Casey Stoner: 26
Nicky Hayden: 25
Tadayuki Okada: 21
Andrea Dovizioso: 15
Tohru Ukawa: 10
Sete Gibernau: 5
Max Biaggi: 4
Alex Barros: 4
Takuma Aoki: 3
Shinichi Itoh: 2

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