MotoGP: Stefan Bradls Zukunft ist gesichert

Quartararo: «Die M1 sieht noch wie ein Motorrad aus»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo sprach die Probleme von Yamaha und generell der japanischen MotoGP-Hersteller nach einem enttäuschenden Britischen Grand Prix in Silverstone offen und ehrlich an.

Die japanischen Werke stecken in der Königsklasse MotoGP weiter am Ende des Feldes fest, in der Startaufstellung von Silverstone bildete am Wochenende kein geringerer als Fabio Quartararo das Schlusslicht. Im Sprint wurde es für den WM-Zweiten von 2022 und Weltmeister von 2021 auf Platz 21 kaum besser.

Im Hauptrennen wäre «El Diablo» ohne die Kollision mit Luca Marini zumindest in den Top-10 gelandet, dazu bewertete er immerhin die am Sonntag verwendete neue Verkleidung als «gleich oder besser». Von einer neuen Basis sei man bei Yamaha aber noch weit entfernt. Die Probleme liegen tiefer.

«Für mich ist die erste Sache ganz klar – und mit Abstand – der Motor», bekräftigte Quartararo einmal mehr. «Einige Leute sagen zwar: ‚Ja, aber wenn du auf den Top-Speed schaust, bist du nicht so weit weg.‘ Am Sonntag haben sie mich aber locker überholt. Vielleicht sind es 10 km/h, aber trotz der massiven Aerodynamik, die sie verwenden. Würden wir dieselbe Aerodynamik einsetzen, wären wir 5 km/h langsamer. Es wären also 15 km/h Unterschied und das bedeutet, dass der Motor langsam ist.»

«Am Ende ist der Motor also die erste Sache, die du vom Beginn bis zum Ende der Saison verwendest. Wenn du dann mehr oder weniger Aerodynamik, ein anderes Chassis oder eine andere Auspuffanlage verwenden willst, kannst du das während der Saison machen. Der Motor aber ist die erste Sache, die wir in Ordnung bringen müssen, um kämpfen zu können», forderte der elffache MotoGP-Sieger.

«Der Einzige, den ich [im Rennen am Sonntag] wirklich überholen konnte, war Franco», stellte Quartararo mit Verweis auf seinen Noch-Teamkollegen Franco Morbidelli fest. «Denn wir sitzen auf demselben Bike und ich kann dieselbe Linie fahren wie er. Wenn du aber hinter all den anderen Motorrädern liegst, holst du auf der Bremse auf, sie aber gewinnen in der Beschleunigung und du hast nie eine Chance, sie zu überholen.»

Auf die offensichtlich schwierige Lage von Yamaha und Honda angesprochen sagte der 24-jährige Franzose: «Okay, es sind jetzt auch mehr europäische als japanische Bikes im Feld, aber kein japanisches Bike ist vorne dabei. Wir sind alle am Ende des Klassements. Mit Sicherheit machen wir etwas falsch.»

Von außen betrachtet sind die M1 und die RC213V im Vergleich zu vor zehn Jahren noch sehr ähnlich, während die europäischen Maschinen sich komplett verändert haben. «Ja», pflichtete Fabio bei. «Ich glaube, dass unser Motorrad wie ein Motorrad aussieht. Die anderen schauen nicht wie Motorräder aus… Das ist eine neue Welt. Von außen kannst du zwar etwas sehen, es wäre aber interessant, von innen zu sehen, was wirklich anders ist, vor allem bei Ducati.»

Hofft die Yamaha-Speerspitze also auf ein radikal neues Aussehen der 2024er-M1 beim Misano-Test im September? Fabio musste schmunzeln und entgegnete: «Hoffentlich sieht das Bike noch ähnlich aus, ist aber auf der Runde viel schneller.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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