MotoGP: Verblüffung über die Rundenzeiten

Jorge Martin: Hat Ducati das Telefon abgedreht?

Von Gino Bosisio
Jorge Martin und Marc Márquez: Ab 2025 keinen Markenkollegen mehr

Jorge Martin und Marc Márquez: Ab 2025 keinen Markenkollegen mehr

MotoGP-WM-Tabellenführer Jorge Martin überraschte am Montag in Mugello mit der Verkündung seines mehrjährigen Vertrags mit Aprilia-Racing. Damit sorgte der Spanier für etliche Spekulationen zur Entscheidungsfindung.

Der doch überraschende Wechsel von MotoGP-WM-Favorit Jorge Martin (Pramac Ducati) ins Werksteam von Aprilia-Racing beschäftigt das große Fahrerlager genauso wie die weltweite Rennsport-Fangemeinde. Der 26-Jährige sorgte gemeinsam mit seinem zukünftigen Arbeitgeber aus Noale am Montag für eine medial sehr wirksame Aufbereitung der über mehrere Jahre angelegten Zusammenarbeit. Auch Kumpel, Mentor und Vorgänger Aleix Espargaro (34) mischte bei der Verkündung in Videos der Aprilia-Social-Media-Abteilung mit.

Doch was steckt hinter diesem Transfer-Mega-Knaller der MotoGP-WM? In Spanien wird in seriösen Kanälen berichtet, dass die Ducati-Entscheider am Mugello-Wochenende für Martins Management um Albert Valera telefonisch gar nicht mehr erreichbar waren. Der Deal mit Aprilia könnte somit auch eine Trotz-Reaktion des WM-Spitzenreiters gewesen sein. Martin entschied sich in diesem Nerven aufreibenden Poker seine Karten auszuspielen, immer mit dem Ziel, ab 2025 endlich für ein reines Werksteam zu agieren.

Nur: Wenn derart viel Porzellan zerschlagen ist, bleibt auch die Frage, wie gut Ducati Corse nun den Madrilenen weiter im WM-Fight gegen Pecco Bagnaia (27) unterstützen wird. Den Verantwortlichen aus Borgo Panigale wäre die Startnummer 1 auf Bagnaias Maschine 2025 natürlich weiter sehr willkommen, erst recht nach den Vorkommnissen der letzten Tage. Sollte Martin als Weltmeister ausgerechnet zu den Landsleuten von Aprilia abwandern, wäre dies ein strategisches Fiasko.

Schon vor Wochen hatte das Martin-Management erklärt, man habe Ducati eine Frist bis Mugello gesetzt. Wenn man all diese Faktoren addiert, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Ducati von den Spaniern unter Druck gesetzt gefühlt hat. Weiteres Fazit: Durch den bevorstehenden Wechsel von Marc Márquez zu Ducati Corse und dem Deal von Jorge Martin mit Aprilia fallen für Enea Bastianini (26) gleich zwei Türen zu. Doch geht es nach dessen Manager Carlo Pernat, ist die nächste Türe in Richtung einer KTM RC16 bereits aufgestoßen.

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