MotoGP in Assen: Strafe für Marc Marquez

Gigi Dall’Igna zu Pramac-Trennung: «Risiko ist real»

Von Thomas Kuttruf
Trotz frischer Transfer-Neuigkeiten bleibt unklar, ob die MotoGP-Partnerschaft zwischen Pramac Racing und Ducati über 2024 bestehen bleibt. Ducati-Corse-CEO Dall'Igna ist sich der Möglichkeit einer Trennung bewusst.

Auch wenn zwei der Top-Piloten der MotoGP-Weltmeisterschaft – Jorge Martin und Marc Márquez – nun fix für 2025 zugeteilt sind, die Fahrerlagerordnung bleibt durcheinander. Grund hierfür sind die andauernden Verhandlungen zwischen dem Yamaha-Werk und dem stärksten unabhängigen Team, der seit 2004 mit Ducati kooperierenden Mannschaft von Pramac Racing.

Zustande kamen die Gespräche aus der Situation, dass Yamaha seit 2023 als einziger Hersteller ohne Satelliten-Team und damit nur über zwei YZR-M1 im Fahrerlager repräsentiert. Dem gegenüber stehen aktuell acht Ducati Desmosedici. In Zusammenhang mit dem unausgewogenen Kräfteverhältnis steht der Abgang von Suzuki. Anstatt wie in einer schematisch perfekten MotoGP-Welt mit sechs Herstellern, die allesamt ein Kundenteam versorgen und damit maximal 24-Piloten ausgewogen um die MotoGP-Krone streiten, herrscht ein gröberes Ungleichgewicht.

Im Interesse des Sports liegt es allen Werken, die gleichen Chancen auf einen fairen Wettbewerb anzubieten. Aus Sicht der Dorna wäre es angemessen, die Ducati-Dominanz in eine Ducati-Überlegenheit umzuwandeln – sprich sechs statt acht Piloten würden eine MotoGP-Ducati bewegen – und vier statt zwei eine Yamaha.

Dass diese Verhandlungen derzeit noch aktuell sind, das bestätigte nun auch Ducati selbst. Gegenüber der italienischen TV-Anstalt von Sky Italia sagte Ducati-Corse-CEO Gigi Dall’Igna auf die Frage nach einer möglichen Trennung zwischen Ducati und Pramac Racing kurz und bündig: «Das Risiko ist real.»

Weiter fügte das Ducati-Mastermind an: «Die ganze Motorradwelt drängt darauf, dass Pramac etwas anderes macht, als mit Ducati weiterzuarbeiten.»

Eine klare Anspielung auf die vielen Stimmen jener Interessen im MotoGP-Zirkel, die seit Jahren die überdimensionale Ducati-Präsenz infrage stellen.

Dass eine Trennung nicht im Interesse von Ducati selbst liegt, das machte Dall’Igna deutlich: «Aber es wäre sowohl eine persönliche als auch eine sportliche Enttäuschung, denn Pramac und Paolo Campinoti sind schon seit langer Zeit bei uns. Sie sind ein Teil des Erfolges, den wir erleben. Es wäre schade. Die gesamte Situation ist noch offen, aber das Problem besteht tatsächlich.»

Kurios: Während des Mugello-GP lief eine Botschaft des Pramac-Managers Gino Borsoi über die Bildschirme, die besagte, man werde nächstes Jahr mit GP25 Ducatis vertreten sein. Handelte es sich womöglich um ein kommunikatives Missverständnis?

Denn Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli bestätigte in Mugello, zu einem Vertrag über eine weitere Zusammenarbeit sei es noch nicht gekommen.

Die Frage, warum ausschließlich Pramac Racing als Partner infrage kommt, lässt sich beantworten. Nur Pramac Racing hat Interesse, sich nach zwei Jahrzehnten neu aufzustellen. Sowohl VR46 als Gresini Racing waren im Gespräch, doch beide Strukturen erteilten dem Yamaha-Management eine Absage. Campinoti hingegen setzte sich mit Lin Jarvis an einen Tisch und wägt seitdem die finanziellen Möglichkeiten eines Deals mit dem sportlichen Wert ab.

Und die jüngste «wir haben ein Problem» Aussage des Ducati-Corse-Chefs Dall’Igna zeigt, in welche Richtung die Verhandlungen verlaufen.

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