Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Absage: MotoGP-Finale findet nicht in Valencia statt!

Von Thomas Kuttruf
Nach der Naturkatastrophe in Spanien wurde nun bestätigt, was als hoch wahrscheinlich galt – das Finale der MotoGP-WM 2024 wird nicht in Valencia stattfinden. Die Suche nach einem alternativem Austragungsort läuft.

Die Absage wurde soeben durch den Veranstalter Dorna Sports bestätigt. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es:

 «Die MotoGP steht der Gemeinschaft von Valencia nach den verheerenden Überschwemmungen zur Seite. Unsere Herzen sind bei all jenen, die ihr Leben verloren haben und bei denen, die so viel verloren haben.

Wir stehen in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und der Rennstrecke, um zu beurteilen, wie wir am besten helfen können und wie wir vorgehen sollten. Wir haben gegenüber jeder Region, in der wir Rennen fahren, eine Verantwortung, die weit über den Sport und die Veranstaltungen hinausgeht.

Nach sorgfältiger Abwägung der potenziellen positiven Auswirkungen eines MotoGP Rennens in Valencia zu einem späteren Zeitpunkt und der Sicherstellung, dass keine einzige Ressource durch die Anwesenheit der MotoGP von den Wiederaufbaubemühungen abgezogen wird, sahen sich die Meisterschaft und die lokalen Behörden gezwungen, den Valencia GP 2024 abzusagen.

Anstelle des Rennens in Valencia wird die MotoGP stattdessen für Valencia fahren. Die Meisterschaft wird ihre kollektiven Anstrengungen darauf verwenden, die bereits bestehenden Hilfsfonds zu unterstützen, um sicherzustellen, dass unser positiver Einfluss mit der Region so verbunden werden kann, dass er den Menschen und Gemeinschaften, zu denen wir seit so langer Zeit gehören, am besten dient.

Unsere Bemühungen werden während des GP von Malaysia beginnen und bei der letzten Runde 2024 fortgesetzt, wobei ein neuer Austragungsort und neue Termine bekannt gegeben werden, sobald sie bestätigt sind.

Die Fans auf der ganzen Welt, unsere Athleten und das Fahrerlager haben einen sportlichen Abschluss der Saison 2024 verdient, der einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Gemeinden leisten kann, in denen wir Rennen fahren.

Alle weiteren Informationen zum Saisonfinale werden so bald wie möglich bestätigt.»

Damit wurde das einzig mögliche Szenario umgesetzt. Überlegungen, das WM-Finale gerade wegen einer direkten Unterstützung in Valencia stattfinden zu lassen, wurden einstimmig verworfen.  

Neben der logistischen Mammutaufgabe und einem nicht zu rechtfertigenden Ressourcenbedarf war der ethische Aspekt ausschlaggebend.

Ausschlaggebend waren hierfür auch die viel gehörten Stimmen der MotoGP-Piloten. Das stärkste Statement setzte der Weltmeister in einer Runde mit italienischen Medien ab.

Bagnaia: «Ich halte es auf jeden Fall nicht für richtig, in Valencia zu fahren. Ich hoffe wirklich, dass sie die Tatsache in Betracht ziehen, dass es auf einer ethischen Ebene,  nicht die richtige Situation ist, um dorthin zu gehen. Ich sage das auch um den Preis, dass ich das verliere, was für mich das höchste Ziel ist, nämlich den Titel zu gewinnen. Ich bin nicht bereit, in Valencia zu fahren.»

In dem Moment, als der Ducati-Pilot seinen WM-Titel als Einlage brachte, blieb nur noch das Motiv der Menschlichkeit übrig. 

Der Ducati-Werksfahrer stand damit aber nicht alleine da. Nahezu zeitgleich hatten sich Alex und Marc Marquez Joan Mir und etliche anderen Piloten quer  durch alle Kategorien klar gegen die jetzige Reise und für eine Absage ausgesprochen.

Während die Absage beschlossen ist, gibt es noch keine verlässlichen Aussagen zu einem alternativen Austragungsort. Als sicher gilt aber, dass Vermarkter Dorna alles daran setzt, den ursprünglichen Termin (15. bis 17. November) beizubehalten. Wenn auch zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ, Sepang in Malaysia oder eine andere MotoGP-zertifizierte Rennstrecke in Europa sind ad hoc in der engeren Wahl. Weicht man doch auf einen anderen Termin aus, erhöht sich Zahl der Alternativen.

Sicher ist auch, es wird bereits mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet. Denn bis zum Abbau der Fahrerlagerstruktur in Sepang in weniger als 48 Stunden sollte klar sein, wohin die Reise geht. 

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