Johann Zarco (13.): «Mehr als wir erwarten konnten»
Die goldenen Zeiten sind beim MotoGP-Urgestein Honda längst vorbei. Diese Erkenntnis ist keine neue. Regelmäßig sind Honda-Piloten am Ende der Ergebnislisten zu finden. Erfreuliche Ausnahme war zuletzt aber besonders immer wieder Johann Zarco. Der Ex-Pramac-Pilot, der einen großen Anteil am Gewinn der Teamweltmeisterschaft 2023 hatte, scheint die Weiterentwicklungen der Honda RC213V am besten ausreizen zu können,
Als Folge sind die Ansprüche beim Franzosen gewachsen, auch wenn er zuletzt der einzige Honda-Pilot war, der um Startplätze innerhalb der Top-10 kämpfen konnte. Im Zeitfahren in Malaysia fehlten dem ehemaligen Moto2-Weltmeister lediglich 0,263 Sekunden, um auch in Sepang direkt den Sprung ins Q2 zu schaffen.
Entsprechend zerknirscht war er am Freitag in der Medienrunde, deutete das Ergebnis dennoch positiv: «Wir hatten eine gute Trainingssession. Es war mehr als wir erwarten konnten. Einerseits bin ich traurig das Q2 knapp verpasst zu haben. Andererseits dachten wir vor diesem Wochenende, dass Q2 hier weit außerhalb unserer Reichweite wäre. Das Ganze hat also auch einen positiven Aspekt. Das Motorrad war heute angenehm zu fahren. Ich hoffe, dass ich mit diesem Gefühl dann eben am Samstag in Reichweite der Top-10 komme.»
Man habe größere Abstände bei LCR-Honda erwartet, auch da die Strecke selbst länger sei. Doch besonders die Lücke zu den Ducati-Piloten bleibe frustrierend: «Ich habe versucht Jorge Martin zu folgen, doch er war einfach zu schnell. Danach habe ich versucht, wenigstens Marc Marquez auf den Fersen zu bleiben. Das hat etwas besser funktioniert, aber auch auf ihn habe ich ein paar Zehntel verloren. Um an ihm dranzubleiben hätte ich eine perfekte Runde gebraucht, die war aber nicht möglich für mich.»
Positiv sei für LCR-Piloten Zarco, dass man die Fortschritte, die man seit Tests im Februar in Sepang gemacht habe, besser einordnen kann: «Wir können hier gut sehen, welche Schritte bei der Weiterentwicklung von Februar bis jetzt gemacht wurden. Wir haben das Bike besser unter Kontrolle und wir sind in der Lage konstantere Zeiten zu fahren. Früher sind unsere Rundenzeiten nach wenigen Runden eingebrochen. Die Beschleunigung bleibt aber nach wie vor unser größter Schwachpunkt.»
Derzeit liegt Johann Zarco in der WM-Wertung als bester Honda-Pilot auf Rang 17. Er hat 18 Punkte Rückstand auf Trackhouse-Pilot Raul Fernandez.
Ergebnisse MotoGP Sepang, Zeittraining (1. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:57,679 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,050 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,198
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,462
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,617
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,624
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,631
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,657
9. Jack Miller (AUS) KTM, +0,681
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,683
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,759
12. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,781
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,946
14. Brad Binder (ZA), KTM, +0,970
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,321
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,428
17. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,509
18. Luca Marini (I), Honda, +1,696
19. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,723
20. Joan Mir (E), Honda, +1,856
21. Andrea Iannone (I), Ducati, +1,939
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,429