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Glamouröse Party: Den FIM-Gästen fehlte es an nichts

Kolumne von Ivo Schützbach
Zum 15. Mal lud der Motorrad-Weltverband FIM zur Preisvergabe, dieses Mal trafen sich die Champions sämtlicher Disziplinen in Palma de Mallorca. Es waren zwei unterhaltsame und stilvolle Tage.

Die FIM versteht es zu feiern – und das meine ich ohne den mir eigenen Sarkasmus. Vor vielen Jahren war ich bei der Superbike-WM mit einem britischen Kollegen in der damals neuen Hospitality des Weltverbands beim Mittagessen und meinte, nun wisse ich endlich, wofür das Geld der Fahrer und Clubs für Lizenzen und Gebühren verschwendet würde. Er lud sich gerade eine zweite Portion auf seinen Teller, grinste genüsslich und meinte, dass er so etwas keinesfalls als Verschwendung bezeichnen würde.

Die FIM bemüht sich unter dem amtierenden Präsidenten Jorge Viegas von der Seitenlinie wegzukommen und wieder eine gewichtigere Rolle zu spielen. Dabei vergisst der Portugiese regelmäßig, dass derjenige, der die Musik bezahlt, auch bestimmt, was gespielt wird.

Seine inzwischen legendäre Selbstdarstellung, bis hin zum Selfie mit den «Ultimate Champions» zum Abschluss der FIM-Gala, hat aber auch gute Seiten. Viegas hat das Marketing massiv angekurbelt, die FIM kommt ihrem Auftrag der Vermarktung von Serien, für die sie keinen Promoter finden konnte, viel besser nach und hat mit FIM-Moto.TV einen Online-Streamingdienst installiert, der viel Interessantes aus den Randsportarten überträgt – bis hin zur Gala. Für 2025 ist geplant, die Preise für diese Angebote zu senken, um so eine größere Reichweite zu erzielen.

Zurück zur Party. Bereits zum 15. Mal lud der Motorrad-Weltverband zur Preisvergabe, dieses Mal trafen sich die Champions sämtlicher Disziplinen in Palma de Mallorca. Auf nasskaltes Wetter in Liverpool/England im Vorjahr folgten zwei Tage bei 20 Grad Celsius und Sonnenschein auf der beliebten Urlaubsinsel.

Der Event war perfekt organisiert, von der Flugbuchung über Shuttles, Hotelunterbringung bis zu den Feierlichkeiten selbst.

Am Freitagabend ging es mit einer zwanglosen Warm-up-Party im Hardrock Café von Palma los. Als Vorspeise gab es überbackene Nachos, als Hauptgang wurden stilgerecht Hamburger mit Pommes serviert und zum Nachtisch gab es Rieseneisbecher, welche sich jeweils vier Personen teilen durften.

Hard-Enduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler duellierte sich mit Rallye-Champion Ross Branch neben anderen beim Cocktailmixen, dem dreifachen Langbahn-Weltmeister Martin Smolinski wurde zum 40. Geburtstag gratuliert – er ist ein Nikolauskind.

Untergebracht war der beinahe 900 Menschen starke Tross, bestehend aus Sportlern mit Anhang, Sponsoren, Teammitgliedern, Medien und Verbandsangehörigen, in mehreren Hotels in Palma, unweit der prächtigen gotischen Kathedrale.

Am Samstagvormittag trafen sich die Rennfahrer auf dem Circuit Mallorca in Llucmajor zum Schlagabtausch, in diesen Stunden standen die Weltmeister auch den Medien für zahlreiche Interviews zur Verfügung.

Von dort ging es weiter zur Autogrammstunde nach Palma, für die sogar die vierspurige Hauptstraße in der Gegend um die Kathedrale gesperrt wurde. Neben einem Stuntman durften die Champions von 2040 mit Minibikes ihr Können zeigen.

Die geduldigen Fans standen stundenlang an – um dann teilweise enttäuscht zu werden. Denn die Fahrer erschienen gruppenweise zur Autogrammstunde, den Enthusiasten wurde vorgesetzt, wer gerade dran war. Auf dem Dach der FIM-Hospitality wurden zahlreiche Interviews gemacht, den größten Applaus bekamen MotoGP-Weltmeister Jorge Martin und sein Superbike-Pendant Toprak Razgatlioglu, aber auch Frauen-Weltmeisterin Ana Carrasco räumte ordentlich ab.

Die Preisverleihung Samstagnacht fand in noblem Rahmen mit Abendgarderobe im Convention Center des Hotels Melia Palma Bay statt. Der rote Teppich war gefühlt 300 Meter lang, auf den Sektempfang folgte ein Drei-Gänge-Menü. Ab 22 Uhr wurden dann im angegliederten großen Auditorium die Goldmedaillen verliehen.

Die FIM erfindet zwar beinahe jährlich neue Prädikate, bei den Awards waren aber nur die Einzelweltmeister geladen. Für die Teamweltmeister gab es lediglich Urkunden, welche Vertreter ihrer jeweiligen Verbände entgegennahmen. Einzige Ausnahme war die Endurance-WM, in welcher pro Team drei Fahrer antreten. Wo der Unterschied zu anderen Mannschaftsdisziplinen liegt, erschließt sich mir nicht. Womöglich war nicht genügend Platz vorhanden, um bei so vielen Gästen ein paar weitere Weltmeister unterzubringen. Man muss eben Prioritäten setzen – und da ist er wieder, der Sarkasmus.


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