KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

MotoGP-Concessions: Ducati top, Aprilia mit Problemen

Von Thomas Kuttruf
Die Auswertung der MotoGP-WM 2024 zeigt – auch strenge Verbote konnten Ducati nicht davon abhalten, die Dominanz weiter auszubauen. Während Yamaha und Honda im Keller stagnierten, musste Aprillia den Abstieg verhindern.

Um innerhalb der MotoGP allen Herstellern die Chance zu geben, sich auf einem vergleichbaren Leistungsniveau zu halten – um damit die Spannung am selbst zu fördern, wurde das System der Concessions vor zwei Jahren eingeführt und in Details zur Saison 2024 weiter überarbeitet.

Dabei werden die Hersteller in ein Raster mit vier Leistungsstufen von A-D eingeteilt. Als Bemessungsgrundlage gilt der WM-Punktestand im Bezug auf die mögliche Gesamtausbeute. Jeweils der beste Pilot einer Marke liefert die Punkte aus Sprint und GP-Rennen in die Berechnung ein. In der Saison 2024, die aus 40 Wettfahrten bestand, bildeten die erreichbaren 740 WM-Punkte das Maximum von 100 Prozent.

Concessions-Rang A bedeutet, eine Marke hat mindestens 85 % aller Punkte erreicht. Sammelt ein Hersteller zwischen 60 und 85 % wird er unter Rang B eingestuft. Zwischen 60 und 35 % sind gleichzusetzen mit Rang C und Marken unter 35 % werden als  D-Hersteller geführt. Sie bekommen zum Ausgleich die größten Zugeständnisse in der technischen Entwicklung.

Nach der Bewertung der Saison 2024 hat sich das Leistungsbild innerhalb der Königsklasse verschoben. Um das Fazit vorwegzunehmen – Ducati sammelte mehr Punkte denn je und manifestierte damit die Stellung als einziger A-Hersteller. Alle anderen Hersteller büßten an Leistung ein und rutschten innerhalb ihrer Ränge noch weiter ab.

Für Honda und Yamaha ist das im Sinne der Einstufung belanglos, denn sie befinden sich bereits am untersten Ende des Rasters. In Zahlen ausgedrückt: 2023 gelang es Yamaha noch 196 Zähler zu erbeuten, ein Jahr später reichten die Ergebnisse von Fabio Quartararo und Alex Rins nur noch für 124 Punkte. Das Ergebnis entspricht 16,6 % des Punktemaximums und damit nicht einmal der Hälfte der notwendigen 35 % (260 Punkte) für ein Upgrade.

Noch düsterer ist die Lage bei Honda. Der ehemalige Dominator holte in 40 Rennen 75 Punkte oder 10,1 Prozent. Im Vorjahr waren es immerhin 185 Punkte. Die Lage der beiden japanischen Marken wirft auch die Frage nach dem Nutzen der Zugeständnisse auf. Sie alleine haben jedenfalls nicht geholfen, die Wettbewerbsfähigkeit von Yamaha M1 und Honda RC213V zu erhöhen.

Doch auch in Europa führten alle Bemühungen zu einer Rückwärtsbewegung. KTM und Aprillia verloren im Vergleich Boden auf die Nummer 1 aus Bologna. KTM sammelte in der Betrachtung nur noch 321 der vormals 374 Zähler – Prozentual ging es auf 44,1 %. In anderen Worten, die Österreicher kamen einem Abstieg von C auf D näher als einem Aufstieg in die aktuell unbesetzte B-Liga.

Noch problematischer schaut es aber für Aprilia als fünfte Kraft der MotoGP aus. Auch die Siege von Maverick Vinales (Sprint und GP Austin) und Aleix Espargaro (Sprint Barcelona) konnten einen zwischenzeitlich bedrohlichen Rückschritt nicht verhindern. In der Zwischenbilanz sah es noch vor dem drittletzten Event nach einer Abstufung in den D-Rang aus. Erst durch den 8-Punkte-Erfolg von Vinales auf Philipp Island sprang Aprilia zurück über die Barriere von 35 %. Am Ende standen auf dem Konto der Mannschaft aus Noale 302 Punkte, was einem Ergebnis von 40,8 Prozent entspricht.

Aprilia büßte damit im Vergleich zur Saison 2025 (327 Punkte) am wenigsten ein, rutschte aber dennoch an den Rand einer Abwertung.

Wie es geht, zeigt Ducati Corse. Jene Punkte, die Aprilia ausreichten, um einen Abstieg zu verhindern, hatte die Ducati-Armada bereits beim achten Event des Jahres in Assen eingefahren. Die Bilanz: Ducati sammelte von 740 Punkten 722 oder unglaubliche 97,5 %. Glaubhaft wird die überragende Ausbeute durch die Tatsache, dass es bei allen 40 Rennen ein Ducati-Pilot vom Podium grüßte.

Damit ist auch klar, das bereits 2024 gültige jetzige Concessions-System mit gravierenden Einschränkungen hat Ducati genauso wenig geschadet, wie es den Gegnern helfen sollte. Für die kommende Saison wird es dennoch wieder zum Einsatz kommen.

Die Concessions der MotoGP für 2025 im Überblick:

Rang A (85-100 %) – Ducati
Testreifen: 170
Rennfahrer erlaubt als Tester: Nein
Anzahl der Teststrecken: 3 GP-Strecken
Erlaubte Wildcards: keine
Anzahl der Motoren: 8
Motoren-Updates: keine
Aerodynamik-Updates: 2

Rang B (bis 85 %) – kein Hersteller
Testreifen: 190
Rennfahrer erlaubt als Tester: Nein
Anzahl der Teststrecken: 3 GP-Strecken
Erlaubte Wildcards: 3
Anzahl der Motoren: 8
Motoren-Updates: keine
Aerodynamik-Updates: 2

Rang C (bis 60%) – KTM und Aprilia
Testreifen: 220
Rennfahrer erlaubt als Tester: Nein
Anzahl der Teststrecken: 3 GP-Strecken
Erlaubte Wildcards: 6
Anzahl der Motoren: 8
Motoren-Updates: keine
Aerodynamik-Updates: 2

Rang D (bis 35 %) – Yamaha und Honda
Testreifen: 250
Rennfahrer erlaubt als Tester: Ja
Anzahl der Teststrecken: alle GP-Strecken
Erlaubte Wildcards: 6
Anzahl der Motoren: 10
Motoren-Updates: unbegrenzt
Aerodynamik-Updates: 3

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