Zaungast Maverick Vinales in Jerez: «Es hat gejuckt»
Von offizieller Seite gibt es aus der Rennsportabteilung von KTM derzeit keine aktive Kommunikation. Die Rolle des Sprechers von Red Bull KTM Factory Racing hat der frisch verpflichtete Maverick Vinales übernommen. Der Spanier, Weltmeister auf KTM in der Moto3 vor stolzen elf Jahren, war per Flugzeug nach Jerez gereist, um den Kollegen der Testmannschaft bei der Arbeit zuzuschauen.
KTM hatte die Rennstrecke von Jerez de la Frontera ab Mittwoch exklusiv gemietet, um mit Pol Espargaro und Dani Pedrosa volle drei Tage mit der Weiterentwicklung der RC16 für 2025 zu verbringen.
Die letzte Ausfahrt vor der kurzen Weihnachtspause war von großer Bedeutung. Dass die beiden offiziellen Testfahrer aus Spanien ihre Arbeit im Süden Spaniens aufgenommen hatten, ist ein unstrittiges Lebenszeichen des MotoGP-Projekts aus Österreich.
In der ersten Dezember-Woche waren die Gerüchte um KTM eskaliert. Teils irrwitzige Botschaften, die durch die sozialen Netzwerke geschossen wurden, hatten das frühzeitige Ende des MotoGP-Projekts um die RC16 ausgerufen.
Fakt ist, am Stammsitz des Konzerns in Mattighofen wurde drastische Entscheidungen getroffen, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Von einer Lösung ist man genauso weit entfernt wie von einer Entspannung. Gleichzeitig wurde sichergestellt, dass der Tagesbetrieb läuft.
Mit dem Blick nach Jerez gilt das auch für den Imageträger MotoGP. Ein Abbruch des Projekts steht nicht zur Debatte. Der dreitägige Jerez-Test drehte sich ausschließlich um die 2025er-Variante der RC16 und galt als entscheidende Vorbereitung für das große Test-Event in Sepang.
Aus der KTM-Garage drangen keinerlei Details zu den genutzten Spezifikationen, als sicher gilt aber, dass auch die Erkenntnisse des eintägigen Tests in Barcelona eingearbeitet wurden. Die Neuerungen im Bereich, Motor, Elektronik und Aerodynamik waren wiederum vorab von Espargaro und Pedrosa ausgearbeitet worden – die beiden hatten vor fünf Wochen in Jerez gestestet.
Nicht mit ins Testgeschehen eingreifen konnte Tech3-KTM-Athlet Maverick Vinales. Laut Concessions-Regelwerk – KTM ist als C-Hersteller geführt – gilt für die offiziellen Rennfahrer ein Fahrverbot bei privaten MotoGP-Tests. Vinales umrundete die Strecke zu Fuß und veröffentlichte auf seinem Instagram-Kanal mehrere Videos von Pedrosa und Espargaro in Aktion. Die Aufnahmen belegen, dass die Erprobung in Jerez auf trockenem Asphalt lief.
Dazu schrieb Vinales: «Es juckte mich in den Fingern, es selbst auszuprobieren, aber es wird sich so toll anfühlen, wenn ich in ein paar Monaten auf mein neues Motorrad steige. Ich bin begeistert von der Richtung, die wir einschlagen – gute Arbeit, Pol und Dani!»
Bei den nächsten offiziellen Tests in Sepang werden zunächst aber auch wieder nur die starken Testfahrer die RC16 bewegen. Denn KTM ist der einzige Hersteller, der beim Shakedown-Test ab dem 31. Januar ohne Stammfahrer antreten muss – nicht ein Rookie hat einen KTM-Vertrag. Während Yamaha und Honda als D-Hersteller frei mit allen Fahrern testen dürfen, werden bei Ducati und Aprilia die Neueinsteiger Fermin Aldeguer (Gresini) und Ai Ogura (Trackhouse) zum Einsatz kommen.
Für Maverick Vinales, Enea Bastianini, Brad Binder und Pedro Acosta geht es dann am 5. Februar erstmals mit der neuen RC16 los.
MotoGP-Testkalender zur Saison 2025
Valencia-Test: 19. November 2024
Shakedown-Test Sepang: 31. Januar - 2. Februar
Sepang-Test: 5. Februar - 7. Februar
Buriram Test: 12. - 13. Februar