MotoGP: Unverständnis bei KTM-Rennchef

Brad Binder fragt sich: «Wann ist es so weit?»

Von Toni Schmidt
Red-Bull-KTM-Pilot Brad Binder

Red-Bull-KTM-Pilot Brad Binder

Neues Jahr, neue Herausforderungen: Brad Binder ist der dienstälteste MotoGP-Fahrer von KTM. Mit viel frischem Wind hofft der Routinier, den Anschluss an die Spitze zu schaffen.

Kein anderer aktiver Fahrer ist länger ununterbrochen Teil der KTM-Struktur als Brad Binder. Seit 2015 ist der Südafrikaner fester Bestandteil des österreichischen Herstellers. 2025 geht er in seine sechste MotoGP-Saison – ein Jahr, das für ihn entscheidend werden könnte. Bei der KTM-Teampräsentation sprach der 29-Jährige über Neuerungen und Herausforderungen der bevorstehenden Saison.

Das vergangene Jahr verlief für KTM nicht wie erhofft. «Wir hatten mehr Herausforderungen, als ich erwartet habe», resümierte Binder. «Ich habe 2024 eine Menge gelernt – vor allem, meine eigenen Erwartungen besser zu kontrollieren. Ich wollte immer das letzte Quäntchen mehr finden, was oft zu Stürzen führte, besonders zu Beginn der Saison.»

Trotz der Schwierigkeiten war KTM in der Herstellerwertung der erste Verfolger von Klassenprimus Ducati. Binder zeigt sich optimistisch, dass der Abstand zur Spitze dieses Jahr schrumpfen könnte: «Ich sehe, wie hart jeder im Werk arbeitet und welchen Aufwand das Team hinter den Kulissen betreibt. Die einzige Frage ist: Wann ist es so weit?»

Das neue KTM-Aufgebot gilt als die stärkste Fahrerkombination, die das Werk je in der MotoGP hatte. «Zwei Fahrer kommen von unterschiedlichen Herstellern und bringen eine Menge Wissen und Erfahrung mit. Das wird uns helfen, das Projekt voranzutreiben. Als Fahrer profitierst du davon, wenn du täglich dein Maximum abrufen musst», erklärte Binder mit Blick auf die Neuzugänge Maverick Vinales und Enea Bastianini.

Sein wohl härtester Konkurrent wird Teamkollege Pedro Acosta sein, der nach einer beeindruckenden Rookie-Saison ins Werksteam aufsteigt. «Wir haben schon 2024 eng zusammengearbeitet. Ich bin jetzt zum ersten Mal der ältere Fahrer im Team – eine neue Situation für mich. Pedro hat mit einem Knall die MotoGP betreten und einen unglaublichen Job gemacht», lobte Binder den jungen Spanier.

Nicht nur das Fahrer-Line-up ist neu: Aki Ajo wurde als Teammanager in die MotoGP gebracht. Binder kennt ihn aus seiner Moto3- und Moto2-Zeit bestens. «Er strahlt Ruhe aus und setzt auf bedingungsloses Vertrauen. Alles, was er tut, hat einen Grund, und er hält die Dinge so einfach wie möglich. Ich denke, er wird uns Fahrern helfen und das Team weiterbringen.»

Auffällig: Fast die Hälfte des MotoGP-Felds besteht aus Fahrern, die einst im Red Bull Rookies Cup antraten – darunter auch Binder, der 2011 in dieser Serie startete. Er betonte, dass dieses Sprungbrett entscheidend für seine Karriere war: «Ohne den Rookies-Cup wäre ich wahrscheinlich nie in die Weltmeisterschaft gekommen.»

Zum Abschluss wagte Binder einen Ausblick: «Die Saison 2025 wird unsere bisher beste – und wenn wir am Ende des Jahres zurückblicken, hoffe ich, dass ich recht hatte!»


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