Brad Binder: Der Körper funktioniert – und die KTM?
Der KTM-Pilot mit der Startnummer 33 schaut nicht gerne auf seinen letzten Auftritt am Circuit of the Americas zurück. Zwar hatte der RC16-Chauffeur mit der meisten Erfahrung des KTM-Quartetts seine Fußverletzung im Vorfeld des Rodeos als Nebensache deklariert – doch auf der herausfordernden 5,5 km langen Achterbahn wurden die beiden Rennen doch zur Quälerei. Während Rookie Acosta enthemmt an der Spitze kämpfte, schaffte es der Routinier im aggressiven Sprint erst gar nicht in die Punkte. Beim doppelt so langen US-Grand-Prix fiel die Ausbeute nach Rang 9 ebenfalls nicht berauschend aus – Acosta ließ sich auf gleichem Material auf dem Podium feiern. Es war das zweite Mal in Folge, dass sich Binder dem damals 19-Jährigen geschlagen geben musste.
In der WM-Tabelle sah es 2024 vor den US-Rennen dennoch vielversprechender aus: Denn beim Saisonauftakt war Binder gleich zweimal nur knapp am Sieg vorbeigerauscht. Dieses Jahr geht Binder als Siebter der Tabelle in das dritte Event und liegt in der Rangliste hinter Honda-Pilot Johann Zarco, ist dafür aber in bester Verfassung.
Binder: «Es ist kein Vergleich zu letztem Jahr. Der gebrochene Knochen in meinem Fuß war nicht gut. Die Beweglichkeit auf dem Bike war doch sehr eingeschränkt. Ich fühle mich jetzt sehr gut – die KTM mit dem ganzen Körper voll fahren zu können, darauf freue ich mich sehr. Auch bei den vielen Wellen wird es mir helfen, dass ich die Schläge jetzt wieder besser absorbieren kann.»
Der Fokus für die dritte Runde ist laut Binder kein Geheimnis: «Wir werden uns hier damit befassen, in allen Details zu arbeiten. In Argentinien haben wir einiges Neues an der Basis versucht – das wollen wir hier nicht! Es geht um die volle Konzentration, alles aus dem Paket herauszuholen.»
Brad Binder weiter: «Die Strecke hier sollte gut passen, es gibt guten Grip. Wir haben auch gelernt, in welche Richtung wir uns bewegen müssen – auch wenn die Strecke hier deutlich anders ist als in Argentinien. Nach den ersten Runden werden wir mehr wissen!»
Interessante Fußnote vor dem ersten freien Training: Von den KTM-Athleten weist Brad Binder die schlechteste Erfolgsbilanz in COTA auf. Die Tech3-Kollegen Maverick Vinales und Enea Bastinaini feierten bereits Siege und auch Pedro Acosta schaffte es gleich im Premierenjahr auf das Podium. Immerhin einmal landete aber auch der Racer aus Südafrika ein Topresultat. 2016 brachte er seine Moto3-KTM als Dritter über die Linie.
Für KTM wird der US-GP eine wichtige Standortbestimmung. Trotz guter Pace in Qualifyings will man um jeden Preis auch in den Rennen wieder an die Spitze zurückkehren. KTM und Aprilia liegen nach zwei Events gemeinsam auf dem dritten Rang bei den Konstrukteuren – zu wenig für die ambitionierten Österreicher.