MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Di Giannantonio: «Wenn man mich ohne T-Shirt sieht…»

Von Stephan Moosbrugger
Fabio Di Giannantonio

Fabio Di Giannantonio

Fabio Di Giannantonio (Ducati) beendete das MotoGP-Zeittraining in Austin auf Rang 2. Für Samstag und Sonntag geht es bei ihm darum, das Energie-Level auf der Höhe zu halten. Welche Bedingungen ihm dabei helfen könnten.

VR46-Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio hat sich für den Red Bull Grand Prix of the Americas viel vorgenommen. Nach Platz 5 im Argentinien-GP möchte er in Austin einen weiteren Schritt machen. Körperlich fühle er sich mit seiner Schulter etwas besser – er habe eine gute Trainingswoche hinter sich, meinte er am Donnerstag. Für die anstrengende Piste in Texas ist eine gute Verfassung eine Grundvoraussetzung, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. «Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende den besten Fabio sehen werden», sagte er.

Den Grundstein für ein Top-Resultat legte «Diggia» im Zeittraining am Freitag – auf auftrocknender Strecke fuhr er die zweitschnellste Zeit und schaffte damit locker den direkten Einzug ins Q2. Der Rückstand auf den Schnellsten Marc Marquez betrug dennoch 0,736 sec. Wie ging es ihm mit seiner Schulter? «Ich bin in einer guten Verfassung, aber ich erwarte, dass ich morgen etwas zu kämpfen haben werde», meinte Di Giannantonio. «Aber ich bin happy, heute war ein guter Tag. Das Ziel war der direkte Einzug ins Q2, was wir geschafft haben. Alles in allem bin ich mit den Bedingungen, dem Feeling und dem Resultat sehr zufrieden. Auch für das Team war es ein sehr guter Tag.»

In welchen Bereichen spürt der Römer noch körperliche Einschränkungen? «Der linke Deltamuskel ist noch etwas schwach, was mich beim Anbremsen in vielen Kurven noch etwas einschränkt – mir fehlt da einfach noch etwas die Kraft. Wenn man mich ohne T-Shirt sieht, dann kann man den Unterschied zwischen beiden Schultern sehen», erklärte der 26-Jährige. «Aber wenn wir das Bike und meinen Rhythmus noch etwas verbessern, dann hilft mir das, wegen der Bremsmanöver nicht allzu sehr zu ermüden. Ich vertraue meinem Team, dass wir für Samstag und Sonntag Verbesserungen erzielen können.»

COTA ist eine der anspruchsvollsten Strecken im MotoGP-Kalender. In welchen Abschnitten hat Di Giannantonio am meisten zu kämpfen? «Überall. Aufgrund der Aerodynamik und des Anpressdrucks fühlt sich das Bike bei Richtungswechseln mit hohen Geschwindigkeiten schwer an. Auch wenn man innerhalb 200 m von 350 km/h herunterbremst, benötigst du in den Schultern sehr viel Kraft. Wenn dann deine Muskeln nicht auf der Höhe sind, dann ermüdet man schneller», betonte der VR46-Pilot. «Am Freitag halfen mir die etwas entspannteren Bedingungen aufgrund des Regens. Es wird sicher härter werden für mich im Laufe des Wochenendes, aber mit meinem Physiotherapeuten werden wir die Situation sicher in den Griff bekommen.»

Erwartet Di Giannantonio für Samstag und Sonntag dieselben Bedingungen? «Ich hoffe es, denn wenn ich dann auf dieser Position lande, wäre ich sehr glücklich», schmunzelte er. «Jeder hatte sehr wenig Zeit, um das Bike im Trockenen zu verbessern, die Bedingungen waren am Limit. Im Regen haben wir hier aber sehr zu kämpfen, vor allem das Gefühl am Heck ist dann nicht mehr gut. Wir müssen verstehen, weshalb das so ist. Im Trockenen war mein Gefühl sehr gut, aber wir haben noch ein paar Dinge, die wir verbessern können.

Beim Grand Prix am Sonntag wird Di Giannantonio dann im «Stars & Stripes»-Look und unter dem Namen «Tavullia 46ers» antreten. Rein optisch rangiert er damit schon mal ganz vorne.

Ergebnisse MotoGP COTA, Zeittraining (28. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 2:02,929 min
2. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,736 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,837
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,882
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,973
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,024
7. Pedro Acosta (E), KTM, +1,170
8. Maverick Viñales (E), KTM, +1,332
9. Joan Mir (E), Honda, +1,413
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,530
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,650
12. Brad Binder (ZA), KTM, +1,832
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,841
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,002
15. Luca Marini (I), Honda, +2,035
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +2,184
17. Alex Rins (E), Yamaha, +2,358
18. Enea Bastianini (I), KTM, 2,406
19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,998
20. Johann Zarco (F), Honda, +3,052
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +3,564
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +3,993

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