LCR-Solist Johann Zarco: Die Mannschaft leidet mit!

Von Thomas Kuttruf
Johann Zarco erreichte Ungarn als bester Honda-Pilot auf WM-Position 9

Johann Zarco erreichte Ungarn als bester Honda-Pilot auf WM-Position 9

Geplant war, dass Honda-Ass Johann Zarco in Ungarn gemeinsam mit Aleix Espargaro für LCR in der MotoGP am Start steht. Jetzt steht fest: Die Boxenmannschaft neben Zarco ist auch in Ungarn arbeitslos.

Honda-Pilot Johann Zarco meldete sich nach einer intensiven ersten Streckenbegehung des Balaton Park Circuit in seiner typisch analytischen Art zu Wort: «Der Kurs ist sehr interessant – auch wenn er an manchen Stellen nicht größer als eine Kartstrecke ist. Dazu kommen etliche harte Bremspunkte. Toprak hat bei den Superbikes bereits gezeigt, wie viel man hier herausholen kann.»

Zarco weiter:« Die spannende Frage für mich ist – ob es uns gelingt, die Vorteile der Honda hier auszuspielen. Vieles wird davon abhängen, das Bike auch in den langsamen Kurven gut zu nutzen.»

Der Franzose, der selbst noch nicht auf der Strecke unterwegs war, bedankte sich bei Honda-Testfahrer Stefan Bradl für die Vorarbeit: «Es war wirklich wichtig, dass Honda hier bereits an der Basis gearbeitet hat, das gilt besonders für die Getriebeabstimmung. Während eines Trainings können wir uns damit nicht aufhalten. Wir haben jetzt schon wichtige Informationen und ich bin sehr gespannt – auch weil wir vielleicht auch wieder mit Regen rechnen müssen.»

Wenig begeistert zeigte sich Johann Zarco über eine Rolle als Einzelkämpfer – bezog das aber vor allem auf die Mannschaft von LCR. Zarco: «Es geht ja um viel mehr als um den Fahrer. Es ist eine große Mannschaft, die mit dem Piloten als Rennen abspult. Alle sind hochmotiviert und wollen wie der Fahrer das Beste geben. Für sie ist es eine große Enttäuschung, dass das Motorrad nun stehen bleibt.»

Hintergrund: Auch Ersatzpilot Aleix Espargargo musste verletzungsbedingt zurückziehen.

Fakt ist: Fällt ein Ersatzfahrer aus, dann kann das Team zwar nochmals nachnominieren. Es ist aber keine Pflicht. Denn bemessen wird die Ersatzpflicht am ursprünglichen Stammpiloten Chantra – nicht an Radrennfahrer und HRC-Tester Espargaro.

Dazu gab Zarco zu Bedenken: «Wir sind nun mal in der MotoGP. Und hier lässt sich das Bike nur mit einem sehr kleinen Kreis geeigneter Piloten bewegen. So schade es für das Team ist, es ist auch ein Teil der MotoGP – hier kann nicht jeder fahren. »

Nach einem furiosen Saisonstart mit Starts aus Reihe 1 und dem epischen Heimsieg in Le Mans ist Zarco mittlerweile wieder einige Plätze im Gesamtklassement zurückgefallen. Am Red Bull Ring zog sogar Rookie Aldeguer vorbei. Vor den Rennen in Ungarn rangiert der Pilot mit der Nummer 5 mit 114 Punkten auf Rang 9.

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