MotoGP: Bagnaia hat Zukunftsangst

Famoser Nicolo Bulega führte Ducati-Star Bagnaia vor

Von Ivo Schützbach
Superbike-Vizeweltmeister Nicolo Bulega zeigt auch in der MotoGP eine steile Lernkurve. Nach dem schwierigen Valencia-GP brillierte der Italiener im Test am Dienstag als Achter – und verbesserte sich deutlich.

Die Bedingungen am Dienstag waren lange nicht so gut wie am Wochenende. Nach einem heftigen Gewitter in der Nacht von Montag auf Dienstag dauerte es bis 13.30 Uhr, dass die Strecke so weit abgetrocknet war, dass die MotoGP-Piloten den Testbetrieb aufnahmen.

Aprilia-Emporkömmling Raul Fernandez sorgte mit 1:29,373 min für die Bestzeit und war damit deutlich langsamer als Markenkollege Marco Bezzecchi am Samstag bei seiner Pole-Position (1:28,809 min).

Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi hatte gegenüber SPEEDWEEK.com vor dem Rennwochenende prophezeit: «Du wirst sehen, im Test wird Nicolo Bulega viel stärker sein!»

Und tatsächlich: Mit der Erfahrung von zwei Grand-Prix-Wochenenden und vielen zusätzlichen Runden konnte sich der zweifache Superbike-Vizeweltmeister, der als Ersatz für den verletzten Marc Marquez im Einsatz war, gegenüber dem Qualifying um 0,384 sec steigern, was mit lediglich 0,288 sec Rückstand zur Spitze Platz 8 bedeutet.

Grandios für Bulega und peinlich für seinen Lenovo-Teamkollegen: Bagnaia war winzige 0,07 sec langsamer und wurde Zehnter – wobei Pecco bei der Zeitenjagd im Kiesbett landete.

«Im Test lief es für mich besser, weil ich mehr Runden ohne Druck brauchte, um mich zu steigern», erzählte Bulega. «Während eines Rennwochenendes ist es schwierig, sich zu verbessern, weil du kaum Zeit und viel Druck hast und bei allen Verhältnissen schnell sein musst. Für mich war das ein großartiger Test und ich hatte ein fixes Programm. Wegen der Bedingungen konnten wir am Vormittag nicht testen, am Nachmittag konnte ich ohne Stress fahren, mit meinem Team reden und einige Fortschritte erzielen. Gegen Ende des Tages war ich deutlich schneller und hatte viel mehr Vertrauen zum Motorrad. Meine Zeit ist ganz gut, wobei ich in meiner besten Runde einen Fehler machte – ich hätte zwei Zehntelsekunden schneller sein können. Langsam spüre ich die MotoGP-Maschine, und setzte wie jeder andere einen weichen Hinterreifen ein.»

Ducati hat einen klaren Plan für den 26-Jährigen: 2026 soll er die Superbike-WM gewinnen und wird ab Saisonmitte maßgeblich in die Entwicklung des neuen MotoGP-Bikes mit 850 ccm eingebunden. Entfaltet sich Bulega erwartungsgemäß, pilotiert er 2027 in der Königsklasse eine Ducati.

«Jeder Fahrer träumt von der MotoGP, auch ich», betonte der Supersport-Champion von 2023. «Dafür werde ich hart arbeiten, ich gehe mit einem Lächeln nach Hause. Während des Tests ging es ruhiger zu und ich konnte zeigen, dass ich mich deutlich verbessern kann. Ich bin bereit – Gigi Dall’Igna wird entscheiden, wann nächstes Jahr mein erster Test ist.»

Ergebnisse MotoGP Valencia-Test (18. November):

1. Raul Fernandez (E), Aprilia, 1:29,373 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,027 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,084
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,177
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,208
6. Maverick Vinales (E), KTM, +0,247
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,268
8. Nicolo Bulega (I), Ducati, +0,288
9. Brad Binder (ZA), KTM, +0,338
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,358
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,461
12. Joan Mir (E), Honda, +0,499
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,521
14. Luca Marini (I), Honda, +0,543
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,554
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,621
17. Enea Bastianini (I), KTM, +0,918
18. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +1,294
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1,347
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,491
21. Diogo Moreira (BR), Honda, +1,824
22. Celestino Vietti (I), Ducati, +3,138

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