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Ducati: Schon 2014 zurück auf die Siegerstrasse?

Von Günther Wiesinger
2014 ist die 13. Saison von Ducati Corse in der MotoGP-WM, die zweite seit der Übernahme durch Audi und die VW-Gruppe. Es herrscht Aufbruchsstimmung.

Die vergangene Saison war die erfolgloseste in der MotoGP-Geschichte der Roten: Erstmals blieben die Werkspiloten ohne Podestplatz, Andrea Dovizioso und Nicky Hayden kämpften meistens um die Plätze 8 bis 10. Ein Trauerspiel.

Seit November 2013 ist mit Gigi Dall'Igna als General Manager bei Ducati Corse ein unbestrittener Könner am Werk, er hat besonders Landsmann Dovizioso bei den drei Wintertests im Februar und März wieder sehr nahe an Honda und Yamaha herangeführt. Beim zweiten Sepang-Test blieb «Dovi» nur 0,068 sec hinter der Bestzeit von Rossi (Yamaha).

Von GP-Siegen für 2014 wird aber vorläufig nicht geträumt. Dall'Igna hält sich bedeckt, er äussert keine Ziele. «Meine Hauptaufgabe ist es, das Motorrad weiterzuentwickeln», betont er unablässig.
Deshalb wechselt Ducati von Factory-Status in der MotoGP-WM in den Factory-2-Modus, denn bei diesem neuen Format ist die Motorentwicklung nicht eingefroren.

Die Einbussen nimmt Ducati gerne in Kauf: Die Italiener müssen die Einheits-Elektronik von Magneti Marelli verwenden, Software und Hardware.

Aber es ist kein Geheimnis mehr, dass Ducati in den letzten Wochen ihr gesamtes Elektronik-Knowhow an Marelli weitergereicht hat. Diese Motorensteuerung bringt also kein Handicap für die Roten.
Und die weiteren Vorteile sind bekannt: 24 statt 20 Liter im Rennen, zwölf statt fünf Motoren pro Fahrer und Saison, weichere Hinterreifen.

Unter Ing. Filippo Preziosi ging bei Ducati 2011 und 2012 das Experiment mit Valentino Rossi schief. Was von Fans und Medien als himmlisches Bündnis gefeiert wurde, endete in einem teuflischen Desaster.

Preziosi musste im Winter 2012/2013 gehen, der Bayer Bernhard Gobmeier wurde von Audi als Krisenmanager nach Borgo Panigale geschickt.

Er wurde bald in italienische Ränkespiele verwickelt, von Intrigen war die Rede, es herrschte technischer Stillstand. Gobmeier wird nachgesagt, er habe mit Partnern wie Suter Racing Technology einen Wettbewerb mit den italienischen Ingenieuren anzetteln wollen. Wie auch immer: Die Erfolge blieben aus. Besonders trostlos: Es zeichnete sich keine Besserung ab.

Also kam es zu einer italienischen Lösung, die die Truppe um Ducati-CEO Claudio Domenicali enorm unter Druck setzt.
Denn der nächste Ducati-Geschäftsführer könnte sonst ein Deutscher sein. Dieses System hat die VW Gruppe bei allen Übernahmen – von Seat über Skoda bis zu Lamborghini und Bentley vorexerziert.

Aber jetzt sind alle Beteiligten zuerst einmal gespannt, was Gigi Dall'Igna mit seiner starken Fahrerpaarung 2014 bewirken kann.

Heute wurde das design der Desmosedici GP14 im Audi-Gebrauchtwagenzentrum in der Nähe des Münchner Flughafens vorgestellt. Mehr Weiss, weniger Anlehnung an Marlboro – das ist der augenfälligste Unterschied zu 2013.

Das Ducati-MotoGP-Werksteam seit 2003:

2003:
Loris Capirossi WM-Rang 4 mit 177 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 6 mit 128 Punkten

2004:
Loris Capirossi WM-Rang 9 mit 117 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 14 mit 71 Punkten

2005:
Loris Capirossi WM-Rang 6 mit 157 Punkten
Carlos Checa WM-Rang 9 mit 138 Punkten

2006:
Loris Capirossi WM-Rang 3 mit 229 Punkten
Sete Gibernau WM-Rang 13 mit 95 Punkten

2007:
Casey Stoner Weltmeister mit 367 Punkten
Loris Capirossi WM-Rang 7 mit 166 Punkten

2008:
Casey Stoner WM-Rang 2 mit 280 Punkten
Marco Melandri WM-Rang 17 mit 51 Punkten

2009:
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 220 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 13 mit 104 Punkten

2010:
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 225 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 7 mit 163 Punkten

2011:
Valentino Rossi WM-Rang 7 mit 139 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 8 mit 132 Punkten

2012:
Valentino Rossi WM-Rang 6 mit 163 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 122 Punkten

2013:
Andrea Dovizioso WM-Rang 8 mit 140 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 126 Punkten

31 Siege: Erster MotoGP-Sieg beim Barcelona-GP 2003 durch Loris Capirossi.
Casey Stoner: 23 Siege (2007: Katar, Istanbul, Shanghai, Barcelona, Donington Park, Laguna Seca, Brünn, Misano, Phillip Island, Sepang; 2008: Katar, Donington Park, Assen, Sachsenring, Phillip Island, Valencia; 2009: Katar, Mugello, Phillip Island, Sepang; 2010: Aragon, Motegi, Phillip Island)
Loris Capirossi: Sieben Siege (2003: Barcelona; 2005: Motegi, Sepang; 2006: Jerez, Brünn, Motegi; 2007: Motegi)
Troy Bayliss: ein Sieg (Valencia 2006).

Podestplätze: Erstes MotoGP-Podest für Ducati war der dritte Platz von Loris Capirossi beim Saisonauftakt in Suzuka 2003.
2003: Neun Podestplätze (1x Sieg, 2x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
2004: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
2005: Vier Podestplätze (2x Sieg, 1x zweiter Platz, 1x dritter Platz)
2006: Neun Podestplätze (4x Sieg: Troy Bayliss siegte als Ersatzfahrer in Valencia, 4x
zweiter Platz, 1x dritter Platz)
2007: 18 Podestplätze (11x Sieg, 4x zweiter Platz, 3x dritter Platz)
2008: Elf Podestplätze (6x Sieg, 3x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
2009: Neun Podestplätze (4x Sieg, 1x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
2010: Zehn Podestplätze (3x Sieg, 2x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
2011: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
2012: Zwei Podestplätze (2x zweiter Platz)
2013: Kein Podestplatz

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