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Valentino Rossi: «Márquez fährt in eigener Liga»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi kann die Niederlagen gegen Marc Márquez momentan gut verkraften. «Natürlich will ich gewinnen», sagte der Yamaha-Star. «Ich wünsche mir, ich hätte ihn mit 22 Jahren zum Gegner gehabt.»

Valentino Rossi hat sich mit 35 Jahren wieder an die MotoGP-Weltspitze herangekämpft, nachdem er 2103 im Jahr seiner Rückkehr zu Yamaha immer wieder an Podestplätzen gescheitert ist und nur WM-Vierter wurde.

Nach fünf Rennen in diesem Jahr liegt er nur noch zwei Punkte hinter Repsol-Honda-Star Dani Pedrosa auf dem dritten WM-Rang, in Mugello (1. Juni) könnte er den nächsten Volltreffer landen.

Die Performance des italienischen Evergreens hat nur einen Schönheitsfehler: Marc Márquez bleibt unerreichbar. Fünf Rennen, fünf Siege, 125 WM-Punkte. Pedrosa hat 83 erbeutet, Rossi 81.
Rossi will natürlich nicht ewig aussichtlos hinter Marc Márquez herfahren. Aber momentan will er nach Lorenzo auch noch Pedrosa konstant unter Kontrolle bringen und den zweiten WM-Rang übernehmen, um seine Verhandlungsposition bei Yamaha für 2015 und 2016 weiter zu verbessern.

Vielleicht wird er sogar Jorge Lorenzo als Teamkollegen los, wenn dieser bei Repsol-Honda andockt. Dieser Platz im Yamaha-Werksteam könnte dann von Cal Crutchlow, Dani Pedrosa (nicht zuletzt wegen Movistar) oder Pol Espargaró (er ist fünf Jahre jünger als Pedrosa, ebenfalls Spanier und dazu mit einer vergleichsweise niedrigen Gage zufrieden) übernommen werden.

Rossi will einen Schritt nach dem andern tun. Er will die Yamaha weiter verbessern, sich als neue Nummer 2 auf der Welt etablieren und dann den Abstand zu Márquez «step by step» verringern.
«Natürlich will ich Rennen gewinnen. Aber momentan ist die Überlegenheit von Márquez kein grosses Problem für mich», räumt Rossi ein. «Ich persönlich bin in einer Situation... Ich habe eine mittelmässige Saison 2013 hinter mir. Und besonders die Jahre 2011 und 2012 haben Spuren hinterlassen. Damals waren die Resultate viel schlimmer. Deshalb bin ich momentan so happy. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.»

«Márquez befindet sich momentan in seiner eigenen Liga», gibt Rossi zu, «Das ist mir schon 2013 klar geworden. Ich dachte mir oft: Es wäre besser gewesen, wenn ich diesen Gegner bekämpfen hätte müssen, als ich 22 Jahre jung war. Aber Marc bedeutet auch viel Motivation für mich. Der Level in der MotoGP ist so hoch... Wenn du ihn schlagen willst, musst du mehr als 100 Prozent geben.»

Auch Alvaro Bautista (28), in Le Mans mit der Gresini-Honda auf Platz 3, beisst sich an seinem 21-jährigen Landsmann die Zähne aus. «Marc ist einen Schritt voraus. Für mich ist er nicht die Zielscheibe. Wenn ich immer aufs Podest fahren kann, wenn er gewinnt, bin ich zufrieden... Es ist nett, einen Fahrer wie ihn in dieser Kategorie zu haben, er spornt uns alle zu Höchstleistungen an. Es ist immer ein Vergnügen, gegen Marc zu fahren. Wir haben ein gutes Verhältnis, ich freue mich für ihn. Aber trotzdem hoffe ich, dass ich in Zukunft wenigstens einmal ein oder zwei Kurven an ihm dranbleiben kann.»

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