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Stefan Bradl (Rang 10): «Lieber Skifahren als Surfen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl am Donnerstag bei «Smith Beach» als Surf-Anfänger

Stefan Bradl am Donnerstag bei «Smith Beach» als Surf-Anfänger

LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl litt im FP1 in Australien wie seine Honda-Kollegen Márquez und Pedrosa unter den neuen Bridgestone-Reifen. «Aber ich bin locker und zuversichtlich», versicherte er.

Platz 9 mit einem Rückstand von 0,947 min und einer persönlichen Zeit von 1:30,696 min. Das war das Fazit von Stefan Bradl nach dem ersten freien MotoGP-Training auf Phillip Island.

Am Tag zuvor hatte sich Bradl noch beim Surfen am «Smith Beach» versucht, das war beim Dorna-Pre-Event mit Kollegen wie Pol Espargaró und Anthony West.

«Ich bin zum ersten Mal auf einem Surfboard gestanden», gab der Honda-Pilot zu. «Ich bin maximal 15 bis 20 Meter stehen geblieben. Eigentlich ist es schon cool... Aber du fällst dauernd runter, dann musst du wieder rauspaddeln. Ich geh lieber Skifahren; da steig' ich aus dem Lift aus und dann fahr' ich wieder runter. Ausserdem haben wir in Bayern nicht so viele Surfstrände...»

Am Abend hatte der LCR-Honda-Pilot mit Teilen seiner Crew im nahen Rhyll im Forshore Restaurant das Abendessen eingenommen. Am Nebentisch sassen die drei Weltmeister Capirossi, Uncini und Pons; daneben speiste Casey Stoner mit seiner Frau Ariana und einer HRC-Abordnung, es wurde der 29. Geburtstag des zweifachen Weltmeisters gefeiert.

Stefan Bradl hat die assymetrischen Vorderreifen im ersten freien Training nicht ausprobiert. «Das ist eine Option, die wir haben, aber eigentlich nur für kühlere Temperaturen», berichtete er. «So wie es momentan aussieht, brauchen wir diesen Vorderreifen heute nicht. Und wenn es am Samstag noch wärmer wird, gleich zweimal nicht. Im Grossen und Ganzen fühlen sich die neuen Hinterreifen extrem anders an als üblich, weil bei ihnen der Luftdruck extrem viel höher ist. Der Grip ist dadurch eher auf der Kante des Reifens als auf der Seitenflanke. Das macht es momentan für die Honda-Fahrer etwas schwierig, weil wir eigentlich mit der Honda beim Beschleunigen Vorteile haben. Es kann sein, dass die Yamaha-Fahrer mit diesen Reifen Vorteile haben. Sonst kann ich nach dem FP1 noch nicht viel sagen. Wir haben die Set-ups verglichen, die Tendenz geht aber zu der Abstimmung mit mehr Gewicht am Vorderrad statt mehr Traktion am Hinterrad. Wir müssen einen Kompromiss finden... Damit wir für die schnellen Kurven vorne das richtige Einlenkverhalten haben.»

Bradl will im FP2 am Freitagnachmittag erstmals mit dem härteren Vorderreifen rausfahren. «Ich muss probieren, wie gut er funktioniert, denn er könnte die richtige Option fürs Rennen sein. Weil wir mit dem weichen Reifen nach ein paar Runden zu starke Verluste auf der Bremse haben.»

Die Hinterreifen-Konstruktion, die nach den Reifentests der sechs Factory-Fahrer von Honda, Yamaha und Ducati seit März entwickelt wurde, baue extrem schnell ab, erzählte Bradl. «Das wird im Rennen eine lange Rutscherei geben», vermutet der WM-Neunte.
Die Grippe, die den Bayern seit Sonntag klagte, verursachte im Training keine nennenswerten Beschwerden. «Ich bin noch ein bisschen verschnupft, aber ich habe ganz gut geschlafen, der Husten ist abgeklungen», sagte der Moto2-Weltmeister von 2011. «Wichtig ist, dass es nicht schlimmer wird.»

Und das Ziel für Freitag-Nachmittag? Bradl: «Mit Platz 10 bin ich jetzt noch nicht ganz zufrieden. Ich will mich weiter verbessern. Aber es schaut ganz gut aus. Ich bin recht locker drauf und zuversichtlich, dass wir nach vorne kommen.»

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