Trauer um Gerhard Pabst: Er lebte für den Bahnsport
Gerhard Pabst
Am 4. Mai hätte Gerhard Pabst seinen 81. Geburtstag gefeiert, am 3. Mai ging er plötzlich und unerwartet von uns. «Tief erschüttert und mit großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem geliebten, unersetzlichen Gerhard Pabst», teilte die Familie mit.
Pabst kam gebürtig aus Straubing und in den 1950er-Jahren durch die in seiner Heimatstadt ausgetragenen Sandbahnrennen mit dem Bahnsport in Berührung. Der Werkzeugmachermeister fuhr zunächst Anfang der 1960er-Jahre in der Ausweisklasse, der heutigen B-Lizenz.
In der damaligen Zeit war es nicht so einfach einen Startplatz zu bekommen, musste man sich doch oft bei Ausscheidungsläufen im Training gegen viele Mitbewerber für das Rennen qualifizieren. Bei den Rennen selbst standen dann nicht selten bis zu 16 Fahrer gleichzeitig am Startband, um dann bis zu sechs Runden zu fahren. Das sorgte für Verschleiß bei den empfindlichen Jap-Motoren und ging an die körperliche Substanz. Doch durch die Liebe zum Sport vermochte es Gerhard, Maschinenschäden oder Stürze immer positiv zu bewältigen.
1965 erhielt er die nationale, ein Jahr später die internationale Lizenz. Durch die damals schier übermächtige Konkurrenz war es schon ein großer Erfolg, bei namhaften Veranstaltungen den Tagesendlauf oder gar einen Podiumsplatz zu erreichen. Gerhard Pabst erzielte sowohl in der Ausweis- als auch in der Lizenzklasse so manche erfreuliche Platzierung, bei den damals noch vielen Sandbahnrennen im süddeutschen Raum. Bedingt durch berufliche Weiterbildung und Familie machte er 1967 mit dem Bahnsport vorerst Schluss.
Als sich 1991 in Olching einige ehemalige Fahrer zu Demorunden bei einem Speedwayrennen trafen, fand er seine Liebe zum Bahnsport wieder. Pabst war Mitbegründer der 1. deutschen Oldie-Fahrer-Vereinigung im Jahr 1995 und von 2000 bis 2005 deren 1. Vorstand. Pro Jahr nahm er mit seinen historischen Jap und Jawa an bis zu 15 Rennen in Deutschland und im europäischen Ausland an Speedway-, Sand- und Grasbahnrennen in der Oldie-Klasse teil und wurde 1996 der erste Meister der Oldie-Fahrer-Vereinigung. Dort erlebte der Bayer ein erfolgreiches Comeback, das aber nach einem unverschuldeten Unfall 2000 beim Rennen auf der Sandbahn in Marienbad zu Ende ging.
Seine gepflegten Rennmaschinen standen seither startklar in seiner Garage und wurden immer wieder bei Veranstaltungen ausgestellt. Gerhard besuchte bis zuletzt gerne Rennen, auch um Freunde und Bekannte aus der Szene zu treffen.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.