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Trotz Horrorcrash: Jonathan Rea verteidigt Pirelli

Von Ivo Schützbach
Bei den letzten beiden Superbike-WM-Events in Donington Park und Misano gab es ungewöhnlich viele Reifenschäden. «Die Probleme sind schwer zu verstehen», meint Weltmeister Jonathan Rea.

In Donington Park verlor Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) im ersten Rennen den Podestplatz durch einen Reifenschaden und stürzte spektakulär. In Misano kam es bei Asphalttemperaturen jenseits von 50 Grad Celsius zum neuerlichen Eklat.

Im ersten Rennen am Samstag sprang an Michael van der Marks Yamaha der Reifen von der Hinterradfelge, der in Führung liegende 24-Jährige stürzte per Highsider. Es wäre womöglich der erste Superbike-Sieg für den Niederländer und auch der erste für die neue R1 geworden.

Am Sonntag erwischte es im zweiten Lauf Jordi Torres. Der Spanier lag auf dem zweiten Rang und hätte für BMW wohl den ersten Podestplatz seit Oktober 2013 erobert!

In Misano machten viele Vermutungen die Runde, was zu den gehäuften Reifenschäden führt. Eine davon: Pirelli habe vor Donington Park die Fertigungsweise umgestellt. «Das wäre fantastisch, so könnten wir es wenigstens erklären», sagte Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier gegenüber SPEEDWEEK.com. «Unglücklicherweise ist das aber nicht wahr.»

Um bei den Rennen in Laguna Seca in gut zwei Wochen ein neuerliches Desaster zu vermeiden, wird Pirelli in Kalifornien nur Reifentypen einsetzen, die sich bereits in der Vergangenheit bewährten.

«Pirelli bringt zu jedem Rennen mehrere Tausend Reifen, da kann es schon mal passieren, dass es einen Schaden gibt», meinte WM-Leader Jonathan Rea nach seinem schlimmen Sturz in Donington Park.

Hat es Pirelli mit der Weiterentwicklung übertrieben, fragte ihn SPEEDWEEK.com nach den Vorfällen in Misano. «Nein, das kann man nicht behaupten», entgegnete der Nordire. «Der Reifen, bei dem am Samstag bei van der Mark dieses Problem auftauchte, war ein Standard-Reifen SC0, den wir seit vielen Jahren einsetzen. Auch am Sonntag war mein Reifen, der aus der Balance war, einfach ein Reifen, der aus der Balance war und daher Chattering verursachte. Aber die Untersuchung meines Reifens aus Donington ergab kein Ergebnis. Bei van der Marks Reifen war es genauso. Daher sind die Probleme schwer zu verstehen. Wir können nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen, denn unter den ganzen Reifenherstellern ist Pirelli einer der sichersten. Wir haben nur sehr selten Probleme, das Feedback der Reifen ist sehr gut. Doch sie müssen herausfinden, was mit den Reifen von mir und van der Mark los war. So etwas sollte nicht passieren.»

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