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Nicky Hayden: Heute wäre er 36 Jahre geworden

Von Kay Hettich
Am heutigen Sonntag wird die Erinnerung an Nicky Hayden wieder wach: Es wäre der 36. Geburtstag des beliebten US-Amerikaners.

Vor zweieinhalb Monaten, am 17. Mai, wurde Nicky Hayden abrupt aus dem Leben gerissen, als der MotoGP-Weltmeister von 2006 beim Training mit dem Rennrad in unmittelbarer Nähe zum Misano World Circuit mit einem PKW kollidierte. Die Verletzungen waren schwerwiegend, nach wenigen Tagen auf der Intensivstation wurde der Red Bull Honda-Pilot für tot erklärt.

Am heutige 30. Juli erinnern wir uns an Nicky Hayden, es wäre sein 36. Geburtstag gewesen.

Als AMA-Champion wechselte Hayden 2003 in die MotoGP-Klasse und wurde auf Anhieb WM-Fünfter sowie «Rookie of the year». 2006 gewann er den MotoGP-Weltmeistertitel mit nur zwei Rennsiegen. Dank konstanter Platzierungen in den Punkterängen konnte er sich am Jahresende mit 252 Punkten knapp vor Yamaha-Pilot Valentino Rossi, der 247 Punkte erreichte, den Titel sichern.

In den folgenden Jahren konnte der US-Amerikaner nicht an diese Erfolge anknüpfen und erreichte nur noch vereinzelte Podestplatzierungen. Auch in der Gesamtwertung konnte er nicht mehr in die Top-5 vorstoßen, auch ein Wechsel von Honda zu Ducati im Jahr 2009 änderte daran nichts.

Haydens Zeit bei Ducati endete nach der Saison 2013 als WM-Neunter. 2014 fuhr er im spanischen Aspar-Team eine Production-Honda, die jedoch hoffnungslos unterlegen war. Zudem hatte Hayden starke gesundheitliche Probleme. Sein Handgelenk schwoll nach jedem Rennen auf die doppelte Grösse an. Bei einer Operation wurden ihm daraufhin drei Knochen aus dem Handgelenk entfernt. Der Amerikaner erreichte nur WM-Rang 16.

Über den Winter erlangte Hayden seine Fitness zurück. Für die Saison 2015 erhielt das Team nun letztjährige Werks-Honda ohne Seamless-Getriebe, welche auf die Einheitselektronik von Magneti Marelli abgestimmt werden musste. Die Saison endete auf Platz 20 ohne besondere Highlights.

Hayden spürte frühzeitig, dass sich seine Zeit in der MotoGP dem Ende neigt und nahm beim Meeting der Superbike-WM in Laguna Seca erste Gespräche auf. Schnell kam es zur Einigung mit dem einzigen Honda-Team, wo ein Nachfolger für Sylvain Guintoli gesucht wurde, der sich zu Yamaha verabschiedete. Der US-Amerikaner war der erste MotoGP-Weltmeister, der in die Superbike-WM wechselte.

Die Umstellung auf das Honda Superbike gelang Hayden problemlos. Obwohl die CBR1000RR 2016 nicht zu den besten Motorrädern zählte, gelangen ihm in 28 Rennen vier Podestplatzierungen, darunter ein Sieg im Regenrennen von Sepang. Die Saison beendete der US-Amerikaner auf einem tadellosen fünften WM-Rang.

2017 strebte Hayden mit einer neuen Honda Fireblade nach dem Gewinn der Serie. Sein Teamkollege war der Deutsche Stefan Bradl, der wie Hayden von der MotoGP in die Superbike-WM wechselte. Doch das neue Motorrad war noch nicht konkurrenzfähig, beide Piloten mühten sich in den Rennen erfolglos ab. Durch den tragischen Unfall konnte Hayden die Saison nicht beenden.

Hayden bleibt in Erinnerung als einer der beliebtesten Rennfahrer, der auch bei seinen härtesten Rivalen größten Respekt genoss. Sein Kampfgeist und Einsatz war unendlich, so wie sein spitzbübischen Grinsen und offene Art die Herzen öffnete.

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